Zeckenmittel für Hunde
- Hundekrankheiten durch Zeckenbisse
- Bekämpfung von Zecken
- Nebenwirkungen von Zeckenmitteln
- Wichtige Kaufkriterien
Zeckenmittel für Hunde Test & Vergleich 2023
- Nicht alle Hunde haben ein hohes Zeckenrisiko. Es gibt bestimmte Umstände, die Zeckenbisse wahrscheinlicher machen.
- Zeckenbisse können beim Hund schwere Krankheiten auslösen und langfristige Gesundheitsschäden verursachen.
- Es gibt unterschiedliche Mittel und Wege, um das Zeckenrisiko für den Hund zu senken.
Zeckenmittel Tabletten – Adema Natural Zeckixx
- Ergänzungsfutter für Tiere
- praktische Presslinge
- einfache Dosierung
- als Leckerli oder unters Futter gemischt
- guter Anti-Zecken-Schutz
ZECKIXX sind Anti-Zecken-Presslinge für Tiere, die sich öfter im Freien aufhalten. So sind die Presslinge zum Beispiel ideal, um Hunde und Katzen vor Zeckenbissen im Garten, im Wald, auf Wiesen und Feldern zu schützen und vermeidbaren Folgeerkrankungen vorzubeugen. ZECKIXX besteht aus Kollagen, Cistrosenkraut, Brennesselblätter, Löwenzahnkraut, Thymian und Süßholzwurzel – eine Mischung, die sich laut Herstellern im Kampf gegen Zecken bewährt hat. Bis zu einem Körpergewicht von 15 kg wird 1 ZECKIXX Pressling pro Tag verfüttert, ab einem Gewicht von 15 kg werden 2 Presslinge täglich empfohlen. Für eine besonders unkomplizierte Fütterung können die Presslinge ganz einfach unter das Futter gemischt oder als Leckerli zwischendurch gefüttert werden.
Wichtig ist, dass Nahrungsergänzungsmittel nicht als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung und gesunde Lebensweise betrachtet werden und die empfohlene Tagesdosis nicht überschritten wird.
Vorteile | Nachteile |
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Edelstahl-Zeckenentferner-Set
- Zeckenzange, Zeckenpinzette und Zeckenhaken
- Unbegrenzt wiederverwendbar
- Für Mensch und Tier geeignet
- Ungiftige Zeckenentfernung
- Aufbewahrungsbox
Vorteile | Nachteile |
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Zeckenmittel Spot-On von ARDAP
- Schreckt Zecken ab
- Schützt bis zu 4 Wochen
- Einfache Anwendung durch Auftropfen
- Natürlicher Wirkstoff
- Auch wirksam gegen Flöhe
Vorteile | Nachteile |
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Floh- und Zeckenhalsband von Simply Natural
- Hält Zecken, Flöhe, Läuse und Mücken fern
- Natürliches Inhaltsstoffe (Zimt)
- Wirkt einen Monat lang
- Für Hunde und Katzen geeignet
- Wasserfest
Vorteile | Nachteile |
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AniForte Zeckenspray
- Natürlicher Zeckenschutz ohne Chemie
- Wirkt gegen Milben (Zecken) und Insekten (Flöhe)
- Von Tierärzten und Tierheilpraktikern entwickelt
- In Deutschland von einem Familienunternehmen hergestellt
- Keine bekannten Nebenwirkungen
Vorteile | Nachteile |
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Ratgeber
In den meisten Menschen kommt Ekel hoch, wenn sie Zecken sehen, die sich mit ihrem Kopf in die Haut bohren, festsitzen und sich langsam mit Blut vollsaugen. Doch nicht nur der Anblick ist ein Problem, die Zecke überträgt auch viele gefährliche Krankheiten. Dabei ist nicht nur der Hund betroffen, sondern auch der Mensch. Die Zecke kann nämlich abfallen, Eier legen und so für weitere Parasiten sorgen, die keinen Unterschied zwischen Tier und Mensch machen.
Zecken stechen Zweibeiner und Vierbeiner gleichermaßen. Je schneller du die Zecke entfernst, desto geringer ist die Gefahr einer Infizierung. Noch besser: Die Zecke sollte gar nicht erst stechen. Mit diversen Zeckenmitteln kannst du die Parasiten auf Abstand halten, oder sie im Falle eines Falles schnell entfernen. Wir stellen die gängigsten Methoden vor.
Wie bekommt der Hund Zecken?
Zecken sind wahre Detektive, wenn es darum geht, den nächsten Wirt ausfindig zu machen. Sie sind mit einem Haller-Organ ausgestattet, das es ihnen ermöglicht, mechanische, thermische und chemische Reize wahrzunehmen. Konkret bedeutet das, die Zecken spüren es, wenn sich ein potenzielles Opfer nähert. Sie nehmen beispielsweise die Schritte wahr, den Atem, den Schweiß und andere Details. Schon fällt der Startschuss zum Angriff. Die Zecke lässt sich auf den Wirt fallen, oder hakt sich beim Kontakt ein und krabbelt los. Dass Zecken fliegen und springen können, stimmt allerdings nicht. So weit haben sie es dann doch noch nicht gebracht.
Die gefährlichen Parasiten warten vornehmlich in Büschen und Gräsern auf die nächste Blutmahlzeit. Dabei bevorzugen sie Wiesen, Parks, Lichtungen und Waldränder – hier speziell Laub- und Mischwälder. Doch auch im heimischen Garten können die Schmarotzer lauern. Alle Zwei- und Vierbeiner, die sich ungeschützt in die Nähe der Blutsauger begeben, sind mögliche Opfer.
Während Menschen nach entsprechender Warnung vorsichtig sind, lange Kleidung tragen oder Hot-Spots vermeiden, streifen Hunde unbeschwert durchs Unterholz, vorbei an Büschen, tiefhängenden Zweigen und Grashalmen. In der Zecken-Saison bringen sie so von fast jedem Spaziergang mehrere Zecken mit nach Hause. Einige krabbeln noch auf der Suche nach der besten Stichstelle durchs Fell, andere haben sich bereits festgebissen.
Zecken können – je nach Entwicklungsstadium – unterschiedliche Größen haben. Fast unsichtbar sind die Larven. Etwas größer sind die Nymphen und besser zu erkennen sind dann die ausgewachsenen Zecken. In diesem SWR-Beitrag sind die Größen-Unterschiede zu sehen:
Wann ist Saison für Zecken?
Eigentlich ist das ganze Jahr über Zecken-Saison, denn die kleinen Biester werden schon bei 7 °C aktiv. Das kann im Januar genauso der Fall sein wie im Sommer. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass infizierte Zecken – also solche, die Krankheitserreger in sich tragen – robuster sind als die ungefährlichen. Das bedeutet, dass die Zecken, die schon bei geringen Temperaturen auf Blutsuche gehen, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Krankheiten übertragen können.
In der Hochsaison von März bis Oktober sind also mehr Zecken unterwegs, in der restlichen Zeit sind die wenigen aktiven Parasiten aber möglicherweise gefährlicher. Auch Wärme und Trockenheit halten infizierte Zecken besser aus. Wenn es also besonders heiß ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, einer ansteckenden Zecke zu begegnen.
Welche Hunde sind gefährdet?
Wie hoch das Zeckenrisiko für deinen Hund ist, hängt maßgeblich davon ab, wo du mit ihm Gassi gehst. Je öfter du ihn durch Gras, Wald und Unterholz streifen lässt, desto höher ist die Gefahr. Dann solltest du aufmerksam sein und mit entsprechenden Zeckenmitteln Vorsorge treffen. Wohnst du in der Stadt und deine Gassi-Runde führt eher an Asphalt und Häuserecken vorbei, dann ist die Gefahr logischerweise gering.
Dem Vierbeiner zuliebe wird aber wahrscheinlich jede Hundebesitzer mehrmals wöchentlich für Auslauf in der Natur sorgen. Ob diese „“Natur““ städtischer oder ländlicher Art ist, spielt für das Zeckenrisiko eine untergeordnete Rolle. Die Parasiten lauern im Stadtpark genauso wie im Naturpark. Und beim Toben mit Artgenossen, wechseln heimatlose Zecken schnell mal den Wirt.
Es gibt die Vermutung, dass Langhaar-Hunde mit dichter Unterwolle eher von Zecken verschont bleiben, da die Blutsauger keine Einstichstelle finden und durch den unebenem Grund runterfallen. Das stimmt so nicht ganz. Du hast bei einem Langhaar-Hund vielleicht nach einem Spaziergang länger Zeit, um die Zecken abzusammeln, bevor sie zubeißen können, aber wirklich abschrecken lassen sich die Blutsauger nicht vom langen Fell. Vor allem deshalb nicht, weil sie sich mit ihren gekrümmten, spitzen Krallen am Haar einhaken können und sich zu gegebener Zeit Kurzhaarstellen suchen – zum Beispiel am Kopf des Hundes. Außerdem gibt es beim Hund mit Unterwolle und langem Haar das Problem, dass du die Zecken kaum findest. Ein Vorteil ist das also nicht.
Letztlich kommt es beim Zeckenrisiko auch auf das Temperament und die Aufgabe deines Hundes an. Jagdhunde streifen durch den Wald und tragen somit ein höheres Risiko als Hunde, die den Hof bewachen. Gemütliche und ältere Hunde, die beim Spaziergang gemächlich auf dem Weg bummeln und träumen, sind weniger gefährdet als aktive und junge Hunde, die ins Unterholz springen und mit Artgenossen über Wiesen jagen und sich rollen.
Wo stechen Zecken den Hund?
Zecken machen es sich möglichst einfach. Sie suchen sich mit Vorliebe Stellen am Hundekörper, an denen die Haut besonders dünn und die Haare besonders kurz sind. Fürs bequeme Anzapfen sollte natürlich auch die Durchblutung stimmen. Daraus ergeben sich ideale Stellen am Kopf, an den Ohren, am Bauch, an den Beinen und an den Lenden. Das sind auch die Stellen, die du nach dem Spaziergang zuerst nach Zecken absuchen solltest. Bei Kurzhaar-Hunden sind die Zecken auch am Rücken zu finden, hier vornehmlich kurz vorm Schwanzansatz.
Sind Zecken gefährlich für den Hund?
Die Antwort ist: Jein! Es kommt darauf an, ob die Zecke mit Krankheitserregern infiziert ist. Man geht davon aus, dass jede dritte Zecke mit Borreliose-Erregern infiziert ist. Fünf Prozent der Blutsauger übertragen FSME – die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Das Robert-Koch-Institut veröffentlicht jedes Jahr die entsprechenden Risikogebiete, in denen die meisten Infektionen gezählt werden. Im Jahr 2020 werden in Deutschland Bayern und Baden-Württemberg, Südhessen, Thüringen und Sachsen aufgezählt. Einzelne Risikogebiete werden in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Niedersachsen erwähnt. Eine detaillierte Darstellung des Robert-Koch-Instituts findest du hier.
Übersicht der Krankheiten durch Zeckenbisse
Neben Borreliose und FSME, die auch für den Menschen gefährlich sind, übertragen Zecken auch andere Krankheiten auf den Hund
Borreliose
Die Erreger der Borreliose brauchen etwa 24 Stunden, um von der Zecke auf den Hund übertragen zu werden. Sie halten sich im Darm der Zecke auf und werden durch das gesaugte Blut aktiv. Bis dahin ruhen sie und warten ab – du hast also Zeit, die Zecke zu finden und zu beseitigen.
Leider zeigt der Hund nach einer Infektion erst nach vier bis sechs Wochen sehr unspezifische Symptome. Die Borreliose lässt sich meist nur sicher nachweisen, wenn die Zecke ins Labor geschickt und untersucht wird. Der Tierarzt arbeitet dennoch oft mit einem Schnelltest. Beim Menschen kann man eine Wanderröte um den Zeckenstich feststellen. Beim Hund ist diese Hautrötung oft nicht erkennbar.
Folgen und Symptome beim Hund durch Borreliose
- Fieber
- Trägheit
- Schwellung der Lymphknoten
- Gelenk- und Muskelschmerzen (z.B. Hinken nach dem Aufstehen)
- Hund frisst nicht
- Herzprobleme
- Lähmungserscheinungen
- Nierenerkrankungen (auch Nierenversagen)
- Entzündungen der Augen
Die Borreliose wird beim Hund mit einem Antibiotikum behandelt. Wird die Krankheit zu spät bemerkt, können chronische Beschwerden und Schäden bleiben.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Die FSME ist für den Menschen gefährlicher als für den Hund. Die Vierbeiner können zwar erkranken, das geschieht aber seltener. Die Erreger lösen eine Entzündung im Gehirn aus und schädigen das zentrale Nervensystem. Hunde können Antikörper gegen die FSME-Erreger entwickeln. Trotzdem ist die Krankheit auch für sie nicht ganz ungefährlich. Im schlimmsten Fall sterben schwer erkrankte Tiere nach einer Infektion.
Symptome beim Hund durch FSME
- Fieber
- Schwindel
- Zittern der Muskeln
- Lähmungserscheinungen
Eine Therapie zur Heilung von FSME gibt es leider nicht. Wenn dein Hund erkrankt, kannst du ihn nur pflegen und ihm die Zeit so angenehm wie möglich machen, indem du ihn beispielsweise bei einem Physiotherapeuten anmeldest, um die Lähmung zu behandeln, ihn zum Trinken oder Essen animierst und ihm Liebe und Zuwendung schenkst. Bei einer schweren Erkrankung ist Heilung möglich, aber schwierig. Sprich dich hier ganz eng mit dem Tierarzt ab, um dem Hund die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen.
Anaplasmose
Fast zehn Prozent aller Zecken tragen den Erreger für die Anaplasmose in sich. Im Ergebnis steckt sich durchschnittlich jeder dritte Hund im Laufe seines Lebens mit dieser Krankheit an. Zum Glück stecken die meisten Vierbeiner das gut weg und zeigen kaum Symptome. Die Anaplasmose geht also spurlos vorüber. Dennoch besteht die Gefahr eines schweren Verlaufs, bei dem der Tierarzt eingreifen muss. Vor allem Hunde mit geschwächtem Immunsystem sind betroffen.
Symptome beim Hund bei Anaplasmose
- Fieber
- Hund frisst nicht
- Entzündungen in den Gelenken
- Lähmungserscheinungen
- Blutungen
Der Tierarzt kann die Anaplasmose mit Hilfe eines Blut-Tests nachweisen. Das erkrankte Tier erhält dann über mehrere Wochen ein Antibiotikum, um die Erreger zu bekämpfen. Eine Impfung gegen Anaplasmose gibt es leider nicht.
Ehrlichiose
Erkrankt ein Hund an Ehrlichiose, zeigt er nach etwa einer Woche die ersten Symptome. Die Erreger greifen die weißen Blutkörperchen an und setzten sich in die Lymphknoten und Organe (z.B. die Milz). Wer mit dem Hund am Mittelmeer unterwegs ist, sollte hier besonders aufpassen. Die Krankheit kann einen milden Verlauf nehmen, aber auch schwere Auswirkungen haben, wie beispielsweise eine chronische Blutarmut.
Symptome beim Hund bei Ehrlichiose
- Fieber, Nasenbluten
- Hund frisst nicht
- Eitriger Nasenausfluss
- Erbrechen
- Vergrößerte Milz
- Gelenkschmerzen
- Krämpfe
Eine schwere Ehrlichiose wird mit einem Antibiotikum bekämpft. Die meisten Hunde überleben die Krankheit und erholen sich wieder.
Babesiose
Wenn die Zecke Babesiose-Erreger in sich trägt, wird es ernst. Dein Hund kann im schlimmsten Fall und unbehandelt innerhalb weniger Tage sterben. Die Babesien greifen die roten Blutkörperchen an und führen schnell zu Blutmangel. Zum Glück tragen unter ein Prozent aller Zecken diese Erreger in sich – die meisten davon tauchen im südlichen Europa auf. Die ersten Symptome zeigt der Hund nach etwa ein bis drei Wochen.
Symptome beim Hund bei Babesiose
- Sehr hohes Fieber
- Gelbsucht (gelbe Schleimhäute)
- Hund frisst nicht
- Abgeschlagenheit
- Niedriger Blutdruck (Kreislaufstörungen)
- Verdauungsstörungen
- Nierenversagen (roter, brauner Harn)
- Versagen anderer Organe
Die Behandlung durch den Tierarzt erfolgt meist mit einem Antiprotozoika, das den Stoffwechsel und die Vermehrung der Parasiten stoppen oder sie zerstören soll. Die Babesiose ist sehr gefährlich für den Hund.
Wie du deinen Hund vor Zeckenkrankheiten schützt
Es gibt im Prinzip nur zwei Maßnahmen, mit denen du deinen Hund vor schweren Krankheiten durch Zeckenstiche schützen kannst.
- Du verhinderst, dass die Zecke den Hund sticht.
- Du sammelst die Zecke möglichst schnell vom Hund ab.
Wenn du deinen Hund ganz neu hast, solltest du dich in einem ersten Schritt bei deinem Tierarzt erkundigen, welche Zeckenmittel sich für deinen Hund – vor allem in Bezug auf Größe und Gewicht – eignen. Im Rahmen dieser Empfehlungen kannst du dann ausprobieren, was bei deinem Vierbeiner und an deinem Wohnort besonders gut wirkt. Hier bekommst du einen kleinen Überblick über die Maßnahmen:
Impfung für Hunde
Gegen einige mögliche Krankheiten durch Zeckenbisse gibt es beim Tierarzt Impfungen für Hunde – beispielsweise gegen einige Borreliose- und Babesiose-Erreger. Lass dich hierzu direkt in der Praxis beraten. Die meisten Impfstoffe mildern die Symptome, verhindern aber die Infektion nicht.
Zecken schnell entfernen
Wenn du deinem Hund einen artgerechten Auslauf ermöglichen willst, lässt es sich wahrscheinlich nicht vermeiden, dass er mit Zecken in Berührung kommt. Also kommt es darauf an, dass du die Zecken, die er sich beim „“Gassi gehen““ und Spielen einfängt, möglichst schnell absammelst – am besten noch bevor sie zustechen können. Dazu untersuchst du deinen Hund einfach nach jedem Spaziergang gründlich auf Zecken. Das nimmt zwar etwas Zeit in Anspruch, lohnt sich aber. Je schnell du die Parasiten entfernst, desto geringer ist das Infektionsrisiko. Schaue vor allem an den Stellen nach, wo die Haut dünn und das Fell kurz ist.
Zeckenzangen, Zeckenkarten, Pinzetten
Je nach Größe der Zecke und Stichstelle kannst du die Zecke mit einer Zeckenzange, einer Zeckenkarte oder einer Pinzette entfernen. Verzichte dabei unbedingt darauf, den Blutsauger mit Nagellack, Alkohol oder Klebstoff zu betäuben, oder zum Loslassen zu animieren. Das funktioniert nicht und führt allenfalls dazu, dass die Zecke noch mehr infizierten Speichel in den Hund ablässt.
So entfernst du die Zecke mit einer Pinzette:
Packe die Zecke kurz über der Haut und ziehe sie langsam gerade heraus. Verzichte darauf, die Pinzette dabei zu drehen, denn du drehst dadurch nur den Kopf des Blutsaugers ab, der dann vom Tierarzt entfernt werden muss.
So entfernst du die Zecke mit einer Zeckenzange:
Die Zeckenzange ist so konstruiert, dass du die Zecke mit dem Zangenkopf packen kannst, um sie dann langsam aus der Haut zu ziehen. Achte darauf, dass du den Blutsauger nicht quetschst, denn dadurch gibt er noch mehr infizierten Speichel ab.
So entfernst du die Zecke mit einer Zeckenkarte:
Die Zeckenkarte arbeitet mit der Hebelwirkung. Du schiebst die Karte unter die Zecke und hebst sie so langsam aus der Haut heraus.
In diesem Video kannst du dir die Anwendungen noch einmal anschauen:
Spot-On-Zeckenmittel
Bei den Spot-on-Präparaten geht es darum, die Zecken abzuschrecken. Sie sollen also durch bestimmte Gerüche die Lust verlieren, den Hund zu stechen. Andere Spot-Ons arbeiten mit Gift, die die Parasiten töten. Die Spot-Ons werden – wie der Name schon sagt – direkt auf die Hundehaut gegeben, meist in den Nacken, weil der Hund sie dann nicht ablecken kann. Mit der Zeit verteilen sich die Wirkstoffe über den ganzen Körper und schützen so umfassend.
Die Spot-Ons, die mit Gift arbeiten, sind apothekenpflichtig und hier solltest du auch unbedingt vorab deinen Tierarzt fragen, welche Präparate und welche Dosierungen für deinen Hund die richtigen sind. Andere Produkte, die repellierende Wirkung haben – also abschrecken, statt zu töten – sind oft milder und im Handel frei erhältlich.
Zeckenhalsbänder
Zeckenhalsbänder sind ebenfalls mit chemischen oder natürlichen Substanzen versehen, die Zecken abschrecken oder die Parasiten töten. Sie werden wie ein normales Halsband angelegt und geben die Substanzen nach und nach ab. Durch das Hautfett verteilen sie die Wirkstoffe gleichmäßig im Fell.
Zeckenspray
Das Zeckenspray wird meistens kurzfristig angewendet. Das bedeutet, du sprühst deinen Hund kurz vorm Spaziergang an den einschlägigen Stellen ein – im Nacken und am Schwanzansatz zum Beispiel. Die meisten Zeckensprays wirken hierbei abschreckend. Es gibt aber auch chemische Präparate, die Zecken abtöten.
Tabletten
Mit den Tabletten gelangt der Wirkstoff von innen an die Parasiten. Der Vorteil: Der Hund kann baden und durch den Regen laufen, ohne dass das Präparat sich auswäscht. Medizinische Kautabletten gibt es beim Tierarzt, mildere Varianten auf pflanzlicher Basis sind auch im freien Handel verfügbar.
Kokosöl und andere Öle
Einige Hundebesitzer schwören auf Kokosöl und andere Öle, die Zecken abhalten sollen. Ganz unbegründet ist das nicht, denn auch Studien haben gezeigt, dass Zecken den Geruch nicht mögen. Die Variante, den Hund vorm Spaziergang mit Öl einzureiben, kommt aber nur für Kurzhaar-Rassen infrage. Bei Langhaar-Hunden müssen andere Methoden her. Hier kannst du dir einen privaten Test für die Kokosöl-Abschreckung anschauen:
Haben Zeckenmittel Nebenwirkungen?
Zeckenmittel können immer auch Nebenwirkungen haben. Besonders unangenehme Begleiterscheinungen können bei den chemischen Mitteln auftauchen. Deshalb sind sie überwiegend apothekenpflichtig, oder werden vom Tierarzt verkauft. Je natürlicher und milder der Wirkstoff ist, desto weniger gefährlich ist er auch für den Vierbeiner. Das ist allerdings nur eine Grundregel, für die es Ausnahmen gibt. Auch gegen natürliche Substanzen können Hunde Allergien oder andere Reaktionen entwickeln. Lass dich immer erst vom Tierarzt beraten, bevor du deinen Hund mit einem neuen Wirkstoff konfrontierst. Bei ungewöhnlichen Symptomen nach Verabreichung eines Zeckenmittels solltest du ebenfalls sofort mit dem Hund zum Tierarzt gehen. Mögliche Symptome sind unter anderem:
- Juckreiz
- Erbrechen
- Ausschlag und schuppige Haut
- Hautentzündungen
- Zittern und Krämpfe
- Abgeschlagenheit
Wo kann man Zeckenmittel für Hunde kaufen?
Es kommt maßgeblich darauf an, für welches Zeckenmittel du dich entscheidest. Die chemischen und pharmazeutischen Varianten erhältst du meistens direkt beim Tierarzt, oder in der Apotheke. Mildere und natürliche Zeckenmittel findest du zum Beispiel im Tierbedarfshandel, in Supermärkten, Drogerien und natürlich online. Die erste Anlaufstelle für Fragen rund um Zeckenmittel ist immer der Tierarzt.
Wichtige Kaufkriterien für Zeckenmittel
Kriterium | Hinweise |
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Verträglichkeit |
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Wasserfestigkeit |
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Gewicht des Hundes |
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Geruch |
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Dauer der Wirksamkeit |
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Beliebte Hersteller im Überblick
Bekannte Hersteller haben sich in den meisten Fällen einen guten Ruf erarbeitet. Ein bekannter Name gibt dir also ein Stück Sicherheit. Populäre Hersteller von Zeckenmitteln sind zum Beispiel:
Hersteller | Besonderheiten |
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Bayer |
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Beaphar |
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ARDAP® |
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Wirken Zeckenmittel wirklich? Was sagt Stiftung Warentest?
Leider gibt es keinen aktuellen Bericht der Stiftung Warentest. Auf öffentliche Nachfrage antwortete die Stiftung, dass auch in absehbarer Zeit kein solcher Test geplant sei. Es gibt aber einen älteren Bericht, den du hier kostenpflichtig lesen kannst: www.test.de
Darüber hinaus findest du hier einen Artikel zu ungiftigen Hausmitteln aus dem Jahr 2003:
Private Tests zu Zeckenmitteln für Hunde kannst du dir bei YouTube anschauen:
FAQ
Frage | Antwort |
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Können Zecken unter Wasser überleben? | Ja. Du kannst die Zecken nicht ertränken. Sie überleben bis zu drei Wochen unter Wasser. Eine Zecke kann also aus einer Schale mit Wasser oder aus dem Abflussrohr einfach herauskrabbeln. |
Können Zecken in der Wohnung überleben? | Ja. Deshalb ist es so wichtig, dass du bei der Zeckenbekämpfung auch immer die Schlafplätze deines Hundes berücksichtigst. Am besten sprühst du die Liegeplätze und Decken mit Zeckenspray ein. Eine Zecke legt bis zu 4000 Eier, aus denen nach etwa einem Monat die Larven schlüpfen. Dabei bevorzugen die Blutsauger Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit. Eine Zecke kann aber auch bei Trockenheit etwa zehn Tage in der Wohnung überleben. |
Überleben Zecken den Winter? | Ja. Kälte kann einer Zecke nicht viel anhaben. Die Parasiten halten Tiefkühlfächer und kalte Winter in ihren Verstecken bis zu -15 °C locker durch. Ab 5 bis 7 °C werden sie aktiv. |
Überleben Zecken in großer Höhe? | Ja. Auch bei Wanderungen im Gebirge bist du nicht sicher vor den Parasiten. Höhen von bis zu 1.500 Meter sind kein Problem für die Blutsauger. |
Kann man Zecken anlocken? | Ein guter Plan: Statt mühselig den Hund abzusuchen, einfach die Zecken im Garten anlocken und vernichten! Das funktioniert aber leider nicht. Zecken bewegen sich nur, wenn ihr Opfer sich nähert. Ansonsten bleiben sie sitzen, wo sie gerade sind. |
Überleben Zecken in der Waschmaschine? | Auch die Waschmaschine ist keine Lösung! Bei Waschgängen bis zu 40 °C dreht sich der Blutsauger unbeeindruckt mit. Nur der Wäschetrockner könnte das Aus für die Zecke bedeuten. |
Können Zecken verhungern? | Ja. Aber das ist ziemlich unwahrscheinlich, denn Zecken kommen bis zu fünf Jahre ohne Mahlzeit aus. |