Parson Jack Russell Terrier – Weltberühmte Jagd- und Begleithunde mit viel Energie

Parson Russell Terrier 04 Parson Terrier, Jack Russell Terrier und die seit 2012 vom AKC anerkannten Russell Terrier sind drei unterschiedliche Hunderassen, die auf einen englischen Pastor und seine Jagdhunde zurückgehen. Die Hunderassen gleichen sich bis heute in vielen Punkten und werden fast ausschließlich hinsichtlich ihrer Größe und ihres Gemüts unterschieden. Welcher Typ zu Dir passt, erfährst Du in einer Übersicht zu den aufgeweckten Terriern.
Besonderheiten
  • Aufgeweckt und agil
  • Einfallsreiche Problemlöser
  • Neigen zum Bellen
  • Vernarrt in Spielzeug
  • Anhänglich und lieb

Rasseportrait: Parson Jack Russell Terrier

Herkunft England (Parson, Jack Russell), Australien (Russell)
Klassifikation Jagdhund, Begleithund
Größe Russell Terrier: 20 – 30 cm Widerristhöhe, Parson Russell Terrier: 34 – 38 cm (Rüden), 31 bis 35 cm (Hündinnen), Jack Russell Terrier: 25 – 30 cm Widerristhöhe
Gewicht Je nach Größe 4 kg – 7,5 kg
Körperbau Parson Russell Terrier rechteckig und langbeinig, Jack Russell Terrier mit aufgezogenem Bauch (keilförmig) und kurzbeinig
Augen Mandelförmig, bei vielen Hunden schwarz umrahmt, mit freundlichem Ausdruck
Ohren Nach vorn geneigte Klappohren
Fell & Farbe Zweifarbig, Grundfarbe weiß mit brauner bis rötlicher Scheckung
Besonderheiten Vielseitig bei der Jagd einsetzbar
Charakter Temperamentvoll, mutig, selbstbewusst, verspielt, großherzig
Pflege Fell täglich von überflüssiger Unterwolle befreien (nicht scheren!)
Gesundheit Neigung zu Augenkrankheiten, Allergien
Zucht Mehrere aktive Terrier-Clubs

Das Erscheinungsbild von Parson, Jack Russell und Russell Terriern

Die drei Variationen des ursprünglichen Jack Russell Terriers sind für Laien kaum zu unterscheiden. Alle drei Rassen sind relativ klein und gut für die Jagd von kleinen Wildtieren geeignet. Die Beschaffenheit des Fells ist von Hund zu Hund leicht unterschiedlich – generell tragen die Hunde kurzes bis mittellanges Deckhaar mit dichtem Unterfell. Das Trimmhaar muss regelmäßig gepflegt und von überflüssiger Wolle befreit werden.

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Größe und Gewicht beim Russell, Jack Russell und Parson Russell Terrier

  • Russell Terrier: Ideale Widerristhöhe zwischen 20 und 30 cm laut amerikanischem Rassestandard, der englische Rassestandard schreibt 25 bis 38 cm Widerristhöhe vor. Sie haben die kürzesten Läufe unter den drei Varianten.
  • Jack Russell Terrier: Widerristhöhe zwischen 25 und 30 cm laut FCI, nach amerikanischem Rassestandard zwischen 25 und 38 cm.
  • Parson Russell Terier: Nach amerikanischem Rassestandard zwischen 30 und 36 cm hoch, der deutsche Rassestandard gibt eine ideale Widerristhöhe zwischen 34 und 38 cm für Rüden und 31 bis 35 cm für Hündinnen vor.

Woran sind die drei Russell Terrier-Varianten zu unterscheiden?

Äußerlich lässt sich der langbeinige Parson Russell Terrier am leichtesten von den anderen Variationen unterscheiden. Die Hunde wurden für Shows und als Begleithunde gezüchtet und wirken etwas graziler als ihre sportlichen Artgenossen; außerdem verläuft die untere Bauchlinie eher gerade. Sie haben recht kurze Beine und eine aufgezogene Bauchlinie und lassen sich hauptsächlich anhand ihrer Größe unterscheiden.

Die Terrier vom Kopf bis zur Rute

  • Der Kopf ist bei allen drei Russell-Rassen keilförmig und eher flach, mit gut ausgewickelten Backen. Der Stop ist mäßig ausgeprägt und der kräftige Fang nur etwas kürzer als der Schädel.
  • Parson Russell Terrier sind etwa so hoch wie lang, Jack Russells und Russell Terrier wirken leicht in die Länge gestreckt. Prägnant ist die ausgeprägte Brust, die stolz hervorsteht. Die Läufe sind stark bemuskelt und die Sprunggelenke gut entwickelt.
  • Die mittellange Rute wird heute nicht mehr kupiert und zeigt die Stimmung des Hundes klar an.

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Fell und Färbung

Das kurze bis mittellange Fell kann ähnlich wie beim Dackel glatt und weich oder auffallend rauh sein. Wichtig ist, dass das Fell zweischichtig ist und Feuchtigkeit sowie Kälte abhält. Jeder Hund weist kleine Eigenheiten in der Fellfärbung auf: Die Grundfarbe ist bei allen Russell-Rassen weiß mit dunklen Schecken. Die Scheckung kann von hellem braun oder beige bis hin zu schwarz reichen.

Die Herkunft der Russell-Terrier Typen: Wer war dieser Jack Russell?

Reverend John „“Jack““ Russell lebte im 19. Jahrhundert im englischen Devon – neben der kirchlichen Arbeit verschrieb er sich Zeit seines Lebens auch dem Jagdsport. Er kreuzte verschiedene kurzbeinige Terrier und kreierte zunächst den weißen Jack Russell Terrier, der bei der Jagd besser von Wildtieren zu unterscheiden war als seine braunen oder schwarzen Vorgänger. Die Welpen einer kleinen Terrier-Hündin namens Trump sind verschiedenen Quellen zufolge direkte Vorfahren heutiger Zuchtlinien.

Eigenschaften der Zuchthunde von John Russell im Überblick

  • Die weiße Grundfarbe hilft dem Jäger, Hund und Beute zu unterscheiden.
  • Die Terrier treiben Wildtiere zum Jäger, ohne sie zu verletzen.
  • Sie sind furchtlose Erdjäger.

Die Entstehung des Parson Russell und des Russell Terriers

Verschiedene Typen englischer Fox Terrier gehen unter anderem auf die Zuchtbemühungen von Reverend John Russell zurück. Unter dem Begriff Fox Terrier stellte man sich bis zur Einführung der gleichnamigen Rasse mit markantem Schnauzbart Terrier mit unterschiedlicher Fellstruktur und Farbe vor, die zur Jagd von Hasen, Füchsen, Ottern, Wieseln und Dachsen geeignet waren. Der Parson Terrier entwickelte sich nur wenige Jahre nach dem Jack Russell Terrier und stellte die langbeinige Variante der Rasse dar (nach dem Vorbild der Fell Terrier im Norden Englands) – Parson Terrier sind besser für die Jagd in hügeligem Gebiet geeignet. Die kurzbeinigen Russells werden in den USA als reine Begleithunde gezüchtet.

Wie entstand der Mini Russell Terrier?

Russell Terrier entwickelten sich im 20. Jahrhundert in Australien aus importierten Jack Russell Terriern. Kleine wurden den größeren Exemplaren im Outback vorgezogen, da sie Kleintieren auch im dichten Gebüsch und in engen Bauten folgten.

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Wesen und Charakter der Terrier: Je kleiner, desto wilder?

Die Wesensbeschreibungen für Parson und Jack Russell Terrier überschneiden sich in den meisten Punkten. Im Süden Englands wurden Parsons eher als Begleithunde gezüchtet und kurzbeinige Jack Russels für die Jagd eingesetzt, im Norden wurden die Parsons für die Jagd bevorzugt, da sie Wildtiere leichter im Auge behalten und über unebenes Terrain verfolgen können. Wie alle Terrier sind die Parson Russells und Jack Russells aufgeweckt und feist, mit kaum zu bändigendem Jagd- und Arbeitswillen.

Der „“Chien Terrier““: Erdhund mit großem Temperament

  • Terrier sind furchtlos und überschätzen sich häufig selbst.
  • Sie sind sehr aktiv und jagen auch größeren Objekten hinterher.
  • Der Terrier ist bellfreudig und teilt jede ungewöhnliche Entdeckung mit.
  • Er ist wachsam und lässt sich nicht von Fremden bestechen.
  • Die Hunde sind teamfähig und können mit großen Hunden oder sogar Katzen vergesellschaftet werden (nur Russell und Jack Russell Terrier, Parson Russell Terrier fühlen sich allein wohler).
  • Sie sind stur und lösen Probleme gern selbst.

Gibt es Wesensunterschiede zwischen den Terriern?

Charakterlich sind sich die drei Hunderassen in vielen Dingen ähnlich. Erst seit 1990 wird der Parson Terrier nach englischen Rassestandards als eigenständige Rasse anerkannt (in Deutschland seit 2001). Davor galten die langbeinigen Terrier als Show-Variante der kleineren Jack Russells. Dementsprechend sind Parsons etwas weniger belastbar und stellen ihre typischen Terrier-Eigenschaften eher zurück. Da die kurzbeinigen Jack Russell und Russell Terrier sich als Jagdhunde besser bewährt haben, steckt in vielen Zuchtlinien noch heute ein starker Jagdtrieb. Auch die hauptsächlich in den USA gezüchteten Russell Terrier werden hauptsächlich zur Jagd gezüchtet und haben dementsprechend viel Temperament.

Für welche Halter sind die Russell Terrier Rassen geeignet?

Sie sind für ihre freundliche und verspielte Art bekannt. Von Kindern lassen sie sich nicht alles gefallen – werden sie allzu häufig falsch angefasst oder fühlen sie sich öfter gestört von einem Familienmitglied, gehen sie diesem aus dem Weg. Für ein harmonisches Zusammenleben ist es deshalb wichtig, dass Du kleineren Kindern im Haus den richtigen Umgang mit Tieren beibringst. Die kleinen Terrier-Rassen sind Leichtgewichte und können auch von Minderjährigen und von Menschen mit körperlichen Einschränkungen problemlos geführt werden. Möchtest Du mehr Leben ins Haus bringen und sind alle Familienmitglieder bereit, Verantwortung für den tierischen Mitbewohner zu übernehmen, passt er in jede Familienkonstellation.

Erziehung und Haltung der Russell Terrier Rassen: Du bist der Boss!

Jack Russell Terrier und ihre nahen Verwandten brauchen eine konsequente Erziehung, damit sie nicht versuchen, ständig ihren Willen durchzusetzen. Besonders Rüden sollten ihren Platz in der Rangordnung kennen, damit sie sich in „“Streitsituationen““ beugen. Wenn ihre Halter ihnen im Welpenalter viel Zeit widmen, werden die lernwilligen und aufgeweckten Hunde zur Bereicherung für die ganze Familie.

Beschäftigungsmöglichkeiten für aktive Parson und Jack Russell Terrier

  • Kleine Jagd- und Kauspielzeuge zur Abarbeitung des Jagdtriebs
  • Hürdenlauf und Spielen im Spieltunnel
  • Intelligenz- und Suchspiele zur geistigen Anregung
  • Agility Training und professionelle Hundesportarten
  • Dog Dancing und das Einüben von Tricks
  • Jagen in allen Formen

Der Jack Russell Terrier bei der Jagd

Die quirligen Russell Terrier können allein oder im Team jagen: Sie erlegen leidenschaftlich Kleintiere wie Ratten und Mäuse, können Jägern oder größeren hounds aber auch kräftige Beutetiere zutreiben oder sich laut bellend an der Hetzjagd beteiligen. Auch das Apportieren geschossener Vögel bei der Entenjagd können sie erlernen. Allem voran sind sie Erdhunde – das bedeutet, dass sie Wildtieren bis tief in den Bau folgen und keine Angst vor Dunkelheit haben.

Russell Terrier im Alltag: Sicherheitsrisiken beachten!

Jack Russell Terrier lassen sich schnell ablenken und drehen bei bestimmten Reizen innerhalb eines Augenblicks auf. Führst Du Deinen Parson Russell oder Jack Russell Terrier aus, behalte ihn stets im Auge und nutze eine Flexileine, die sich per Knopfdruck feststellen lässt und selbstständig straffzieht. Auch gut erzogene Terrier können urplötzlich Katzen, Eichhörnchen und anderen Kleintieren hinterher hetzen. Rechne an stark befahrenen Straßen jederzeit damit, dass Dein Hund reißaus nehmen könnte, und führe ihn in städtischen Gebieten nur an der kurzen Leine.

Pflege, Ernährung und Gesundheit von Parson und Jack Russell Terriern: Auf das Fell achten

Die drei Russell Terrier-Rassen sind im Vergleich zu anderen reinrassigen Hunden sehr belastbar und leiden eher selten an erblich bedingten Krankheiten. Voraussetzung für ein gesundes Hundeleben ist die verantwortungsvolle Zucht. Als Show-Hunde leiden Parson Russell Terrier etwas häufiger unter Dysplasien und anderen typischen Erbkrankheiten. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung liegt deshalb zwischen 13 und 15 Jahren, während die des Jack Russells zwischen 13 und 16 Jahren liegt.

Typische Krankheiten von Parson und Jack Russell Terriern

  • Augenkrankheiten: Grüner Star (Glaukom), Grauer Star (Katarakt), Progressive Retinaatrophie (PRA), Luxation der Augenlinse
  • Haltungsschäden und Störungen des Bewegungsapparates: Patellaluxation, Morbus Perthes (Perthes-Legg-Calvé-Krankheit)
  • Angeborene Taubheit
  • Schädigungen des Rückenmarks (Myleopathien)
  • Hautkrankheiten: Allergien, Dermatophytose (Hautpilz) und Atopie
  • Willebrand-Jürgens-Syndrom (englisch Von Willebrand disease oder vWD): Neigung zu starken Blutungen

Sauberkeit und Pflege

Das Fell ist von losen Haaren durchzogen, die eine dritte Schutzschicht zwischen dem Deckhaar und dem Unterfell bilden. Damit Dein Hund seine Körpertemperatur regulieren kann und weniger borstige, schwer aus Textilien zu entfernende Haare auf Deinen Möbeln auftauchen, solltest Du ihn unabhängig von der Unterart täglich bürsten. Die lockere Wolle im Fell lässt sich in kleinen Büscheln herauszupfen – das tut den Hunden nicht weh; werden sie nicht früh genug daran gewöhnt, finden einige Russells die Prozedur aber unangenehm. Bei Jack Russell und Parson Russell Terriern mit jedem Felltyp lohnt sich außerdem der regelmäßige Besuch beim Hundefriseur. Der Friseur trimmt die Haare und entfernt überflüssige Unterwolle, ohne die Fellstruktur zu zerstören.

Ernährungstipps: Achte auf eine schlanke Linie

Sportliche Russell Terrier können große Mengen an Snacks vertilgen, ohne dabei an Gewicht zuzulegen. Anspruchsvoll wird die Ernährung der weißen Terrier erst, wenn sie älter werden und sich weniger bewegen. Der Appetit lässt nämlich kaum nach und eine Verminderung der täglichen Portionen nimmt Dein Hund Dir zu Anfang vielleicht übel. Mit kalorienarmen Light- oder Senior-Futtermischungen kannst Du die Kalorienaufnahme Deines Hundes bei gleicher Futtermenge reduzieren.

Parson Russell Terrier vom Züchter kaufen

Die Zucht ist in Deutschland weit verbreitet. Teacup-Russell Terrier sind fast ausschließlich in den USA oder in Austalien erhältlich und werden dort erst seit 2012 als offizielle Rasse anerkannt. Viele Hobbyzüchter versuchen sich an der Verpaarung von befreundeten Jack Russell oder Parson Russell Terriern und wissen dabei nicht, wie viel Schaden sie der geliebten Hunderasse auf diese Weise zufügen. Hunde aus unkontrollierter Zucht weisen viel häufiger Erbkrankheiten auf und haben eine deutlich kürzere Lebenserwartung als Zuchthunde mit Zertifikaten. Bei seriösen Züchtern zahlst Du für einen Parson Russell Terrier-Welpen rund 1000 Euro, für Jack Russell Terrier Welpen etwa 1200 Euro bis zu 2000 Euro für Welpen von Hunden mit Arbeitsprüfung.

Stammbaum von Russell-Welpen richtig prüfen

  • Jeder Züchter sollte vollständige und beglaubigte Ahnentafeln für jeden Wurf vorlegen können.
  • Im Stammbaum sollte kein Hund doppelt vorkommen und keine verwandtschaftlichen Verhältnisse zwischen Elterntieren erkennbar sein.
  • Auftauchende Erbkrankheiten im Stammbaum sollten verzeichnet sein.
  • Bestenfalls kann der Züchter zusätzliche Gesundheitszeugnisse für seine Zuchthunde vorlegen.

Hier findest Du Parson und Jack Russell Züchter

Das solltest Du Dir über die Russell Terrier-Arten merken

  • Der Parson Russell Terrier ist ein Show-Hund, Jack Russells und Mini Russells sind Arbeitshunde.
  • Sie sind begeisterungsfähig und charmant, aber auch widerspenstig.
  • Sie geraten leicht in den Verkehr – Vorsicht beim Gassigehen!
  • Kein Spiel ist zu albern für die unternehmenslustigen Hunde.

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