Irish Terrier – Rothaariger Ire mit festen Prinzipien

Irish Terrier 02 Einen Irish Terrier sieht man eher selten auf der Straße oder im Park. Die Hunde sind nur unter Liebhabern bekannt und die Zucht-Community ist seit jeher recht klein und elitär. Dabei gibt es viele Gründe, die für einen Irish Terrier als Hof- und Begleithund sprechen. Er ist intelligent und eigenständig, hält Ungeziefer fern und versteht sich prächtig mit Kindern. Trotzdem gilt die Rasse als launisch und ist nichts für Anfänger.
Besonderheiten
  • Freundlich zu Kindern
  • Sehr loyal
  • Hoher Schutzinstinkt
  • Verachtet Aggressionen anderer
  • Wachsamer Blick

Rasseportrait: Irish Terrier

Herkunft Irland (Dublin)
Klassifikation Jagdhund, Schutzhund, Begleithund
Größe Widerristhöhe etwa 45,5 cm für Rüden und für Hündinnen
Gewicht Rüden ungefähr 12,25 kg, Hündinnen 11,4 kg
Körperbau Gerader Rücken, schmaler Kopf, eher athletisch
Augen Dunkel mit langen Augenbrauen, aufmerksamer Ausdruck
Ohren Nach vorn fallend und V-förmig, hoher Ansatz
Fell & Farbe Drahtiges, kurzes Fell ohne Locken, rot mit weizenfarbenem oder gelblichem Stich
Besonderheiten Ausgeprägter Schutz- und Verteidigungsinstinkt
Charakter Aktiv, kinderfreundlich, skeptisch gegenüber fremden Artgenossen
Pflege Hin und wieder trimmen, wöchentlich kämmen
Gesundheit Wenige rassetypische Erbkrankheiten (Hyperkeratose und Cystinurie)
Zucht Aktive Community, Gentests für gängige Krankheiten vorhanden

Der Rote mit dem markanten Schnäuzer: Äußere Merkmale des Irish Terriers

Irish Terrier ähneln äußerlich anderen britischen Terrier-Rassen wie dem Kerry Blue Terrier, dem Airedale Terrier und dem Scottish Terrier. Sie tragen einen markanten roten Schnurrbart und einfarbig rotes Fell, obwohl sie ursprünglich in vielen Farben vorkamen. Die ideale Widerristhöhe für Rüden und für Hündinnen beträgt 45,5 cm, dabei sind Rüden mit 12 bis 13 Kilogramm etwas schwerer als Hündinnen mit einem Idealgewicht von 11,4 Kilogramm.

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Der Irish Terrier vom Kopf bis zur Rute

  • Der lange und schmale Kopf wirkt durch den buschigen Schnurrbart fast rechteckig und sehr flach. Nasenstopp und Wangenknochen sind nur sehr leicht ausgeprägt und am besten im Profil zu sehen.
  • Nasenschwamm und Lefzen sind schwarz gefärbt, die obere Zahnreihe steht leicht vor der unteren. Der gesamte Fang weist langes Deckhaar auf.
  • Die Augen sind dunkel und relativ klein, außerdem stehen sie weit auseinander. Buschige Augenbrauen verleihen den Hunden ihren aufmerksamen und feurigen Gesichtsausdruck.
  • Die V-förmimgen Ohren setzen weit oben am Schädel an und klappen nach vorn, ohne dass sie mit den Augenwinkeln in Berührung kommen.
  • Der Körper ist athletisch und kräftig, ohne breit zu wirken. Hals und Rücken sind sehr kräftig und gerade.
  • Im Ausland wird die Rute noch häufig auf zwei Drittel der natürlichen Länge kupiert. In Deutschland ist diese Praxis streng verboten! Natürgemäß verjüngt die Rute sich zur Spitze hin leicht und ist mit kurzen, rauhen Haaren bedeckt. keine Befederung ist zu erkennen.
  • Die Läufe sind kraftvoll und gerade, mit mäßig gewinkelten Kniegelenken.

Das markante Fell

Von anderen britischen Hunderassen unterscheidet sich der Irish Terrier vor allem hinsichtlich seiner Fellfärbung und der Fellstruktur. Das Haar ist dicht und drahtig, trotzdem liegt es relativ glatt am Körper an. Die Körperform ist gut zu erkennen, da das Haarkleid sehr gleichmäßig wächst und keine längeren Partien am Hals oder an den Läufen auftauchen. Nur an den Augenbrauen und am Fang wächst das rauhe Haar länger, ohne sich zu kräuseln. Weiches Haar gilt als Zuchtfehler, kommt aber gelegentlich vor.

Fellfärbung

Bis ins 19. Jahrhundert kamen Irish Terrier hauptsächlich in drei Farben vor: Dominant in der Vererbung ist rotes Fell, außerdem gab es früher schwarze und gestromte Irish Terrier. Heute kommen die Hunde bis auf sehr wenige Ausnahmen ausschließlich in rot vor, da andere Farben laut FCI-Rassestandard nicht für die Zucht zugelassen sind. Wörtlich sind die Farbschläge „“rot, rot-weizenfarben oder gelblich-rot““ erwünscht.

Das Fell macht den Unterschied: Ähnliche Terrier im Vergleich

  • Der Kerry Blue Terrier hat blau-graues Fell und trägt feine Locken.
  • Der Scottish Terrier ist schwarz oder (seltener) weizenfarben und deutlich kleiner.
  • Der Wire Fox Terrier ist weiß mit schwarzem Sattel und braunen Abzeichen.
  • Ein Airedale Terrier trägt Locken und einen schwarzen Sattel.

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Hunde mit ungewisser Vergangenheit: Die Geschichte des Irish Terriers

Wie bei allen Terriern ist die Entstehung des Irish Terriers nicht genau nachzuverfolgen. Klar ist, dass sich die irischen Terrier deutlich von den englischen Terriern unterscheiden. Trotzdem wird der inzwischen ausgestorbene Old English Black and Tan Terrier als gemeinsamer Vorfahre angenommen. Dieser war in Großbritannien weit verbreitet und gilt ebenfalls als Vorläufer der heutigen Fox Terrier Rassen, ferner auch vom Jack Russell Terrier und vom Parson Russell Terrier.

Die älteste irische Terrier-Rasse?

Der erste Club zur Reinzüchtung der Rasse gründete sich bereits 1879 in Dublin. Im ersten Weltkrieg wurden die Hunde sehr erfolgreich als Boten in Kriegsgebieten eingesetzt und erlangen so international einen sehr guten Ruf. In den USA sind sie recht beliebt, hierzulande gibt es nur wenige reinrassige Irish Terrier.

Ein kurzer geschichtlicher Abriss der europäischen Terrier

Terrier sind seit dem Mittelalter weit verbreitet und wurden früher in allen sozialen Schichten gehalten. Einheitliche Rassen kamen bis ins 18. Jahrhundert nicht vor, vielmehr unterschied man Rassen hinsichtlich ihrer Fähigkeiten und ihres Einsatzgebietes. Aus diesem Grund ist die genaue Herkunft einzelner Rassen so schwer nachzuverfolgen. Unumstritten ist, dass die Vorfahren aller heutigen europäischen Terrier-Rassen zur Jagd auf Ratten und Mäuse im Haus und zur Kleinwildjagd auf dem Feld oder bei der Hetzjagd eingesetzt wurden. Ihren ausgeprägten Jagdtrieb haben die meisten Terrier bis heute erhalten.

Das Feuer eines Terriers: Wesen und Charakter des Irish Terriers

Im englischsprachigen Raum sind Irish Terrier beliebte Familien- und Begleithunde. Die aktiven Tiere bringen Leben und Bewegung ins Haus. Holst Du Dir zum ersten Mal einen Irish Terrier, rechne damit, dass Du künftig einige Extrakalorien verbrennen wirst. Für einen Irish Terrier braucht man Geduld und Kondition – wenn Du einen liebevollen Spielgefährten für Dich und Deine Kinder suchst, ist der rothaarige Ire mit dem Schnurrbart vielleicht genau der richtige Begleiter. Bedenke vor dem Welpenkauf, dass Dein Terrier auch im zweistelligen Alter noch viel Power hat.

Typische Charaktereigenschaften

  • Loyal und folgsam (wenn er richtig erzogen wurde).
  • Arbeitswillig.
  • Raubzeugschärfe: Er jagt Kleinwild und tötet es auch, wenn er die Gelegenheit bekommt.
  • Begegnet fremden Hunden häufig gleichgültig oder grantig.
  • Kämpft erbittert, wenn er sich oder seinen Halter in einer Gefahrensituation sieht.
  • Kinderlieb.

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Auf die Erziehung kommt es an

Irish Terrier verhalten sich anderen Hunden gegenüber sehr dominant und haben den Ruf, nur schlecht mit anderen Haustieren zurechtzukommen. Auch bei einer „“befreundeten““ Katze könnte der Jagdtrieb irgendwann siegen. Bei schlechter Sozialisierung akzeptieren sie andere Hunde nicht in der Nähe ihres Halters und fangen auf der Straße und im Park lautstark Streit an oder versuchen andere Rüden zu beißen. Dies sind natürlich nur Worst-Case Szenarien. Die Erziehung spielt bei der Wesensentwicklung von Hunden eine große Rolle, sodass auch ein junger Irish Terrier sich zum umgänglichen und freundlichen Spielgefährten entwickeln kann, der bei anderen Hunden sehr beliebt ist.

Erziehung und Haltung beim Irish Terrier: Hauptsache es wird nicht langweilig

Ein Irish Terrier braucht viel Beschäftigung und gibt sich mit einem Leben als Stadthund nicht zufrieden. Wird er richtig ausgelastet und genießt er als Welpe eine konsequente Erziehung, entwickelt er sich zum umgänglichen Begleiter und Arbeitshund. Wichtig ist, dass er eine sinnvolle Aufgabe erhält, die über einfaches Spielen im Garten oder im Park hinausgeht.

Die richtige Sozialisierung für junge Terrier

  • Ab der achten Lebenswoche sollte Dein Hund so viele alltägliche Situationen wie möglich kennenlernen.
  • Nimm Dir Zeit, damit Dein Hund die gesamte Nachbarschaft (insbesondere andere Hunde) kennenlernen kann.
  • Beim Irish Terrier machen zusätzliche Besuche in der Welpenschule durchaus Sinn.
  • Besuche Freunde mit Hunden und lade befreundete Hunde nach Hause ein.

Sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten

  • Einsatz als Jagdhund, Therapiebegleithund oder Rettungshund (Trümmersuche, Fährtensuche).
  • Mantrailing und Suchspiele.
  • Agility und Obedience Training.
  • Apportierspiele (sollten zum täglichen Programm gehören).

Pflege, Ernährung und Gesundheit beim Irish Terrier

Das Fell des Irish Terriers mag pflegeintensiv erscheinen, ist aber recht leicht zu bürsten und kann von Hand getrimmt werden. Regelmäßige Fellpflege gehört trotzdem dazu: Beim drahtigen Fell des Terriers reicht wöchentliches Bürsten aus, komplizierter wird es beim Trimmen. Dabei ziehst Du die lose Unterwolle aus dem sehr dichten Fell Deines Hundes – das ist zwar eher unangenehm, tut aber nicht weh. Auf keinen Fall solltest Du Deinen Hund scheren; auch im Sommer nicht. So bleibt die natürliche Isolationsfähigkeit des Fellkleids erhalten und Dein Hund kann seine Körpertemperatur besser anpassen.

Rassetypische Krankheiten beim Irish Terrier

  • Hyperkeratose: Dank moderner Gentests heute sehr selten.
  • Hypothyreose: Unterfunktion der Schilddrüse.
  • Karatakt: Grauer Star.
  • Cystinurie: Verkalkungen im Urin, bei Rüden gefährlicher als bei Hündinnen.

Robust dank verantwortungsvoller Zucht

Die meisten rassetypischen Krankheiten wurden im Laufe des 20. Jahrhunderts definiert und durch eine gute Zuchtauswahl reduziert oder sogar völlig eliminiert. Irish Terrier sind sehr robust und infizieren sich selten mit akuten Erregern. Probleme wie Hüftdysplasien und Futterunverträglichkeiten tauchen nur sehr selten auf. Die durchschnittliche Lebenserwartung wird von den meisten Zwingern mit 12 bis 14 Jahren angegeben.

Irish Terrier beim Züchter kaufen: Trage zur gesunden Rassezucht bei

Die Züchter-Community in Deutschland ist sehr aktiv und es gibt viele Züchter, die Arbeitslinien züchten und bei der Auswahl ihrer Tiere stark auf die Gesundheit und das Wesen achten. Erbkrankheiten wie Hyperkeratose und Cystinurie können mit entsprechenden tierärztlichen Nachweisen nahezu ausgeschlossen werden.

Darauf solltest Du bei der Auswahl eines Züchters achten

  • Cystinurie kann leicht mit einem Urintest nachgewiesen werden. Frage Deinen Züchter, ob beide Elterntiere getestet wurden.
  • Für die Hyperkeratose liegt ein Gentest vor. Da die Krankheit die Lebensqualität der Hunde stark einschränken kann, ist ein solcher Gentest für Zuchthunde dringend zu empfehlen.
  • Besuche die Welpen schon vor dem Kauf. Gesunde Terrier-Welpen sind sehr aufgeweckt und kaum zu bremsen, wenn sie nicht gerade schlafen.
  • Eine vollständige Ahnentafel sollte vorliegen, um inzestuöse Verpaarungen auszuschließen.

Hier findest Du verantwortungsvolle Züchter und Abgabetiere

  • Teil des Klubs für Terrier e.V. ist der Förderverein Irish Terrier. Hier findest Du Irish Terrier in Not, eine Vermittlung für Abgabehunde.
  • Auf der Website vom Klub für Terrier e.V. kannst Du Züchter in Deiner Nähe über die Suchmaske im Züchterverzeichnis finden.
  • Im VDH (Verein für das Deutsche Hundewesen) sind über 40 Privatzüchter eingetragen, die in unregelmäßigen Abständen Würfe erwarten.

Fazit: Der Irish Terrier ist kein Hund für Faulenzer

  • Die Hunde brauchen in der Sozialisierungsphase viel Erziehung. Sie sollten so früh wie möglich den richtigen Umgang mit Artgenossen erlernen.
  • Werden sie nicht für berufliche oder therapeutische Zwecke eingesetzt, brauchen sie einen abwechslungsreichen und sportintensiven Alltag als Begleithunde.
  • Sie gelten als sehr kinderfreundlich und können nie genug im Freien spielen. In aktiven Familien fühlen sie sich auch als reine Begleithunde wohl.

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