Schon mal einen Dosa Mastiff gesehen? Die teuerste Faltennase der Welt

Dieser Faltenriese erstaunt einfach jeden: In Deutschland ist der Koreanische Mastiff völlig unbekannt und erschreckt sicher hier und da mal Kinder und Passanten. Der Mee-Kyun Dosa ist im Gegensatz zum Too-Kyun Dosa ein reiner Haushund mit äußerst sanftem Gemüt. Wir erklären, warum er außerhalb von Korea so kostbar ist.
Besonderheiten
  • Sehr groß
  • Wiegt bis zu 85 kg
  • Starke Faltenbildung
  • Sanft und ruhig
  • Extrem selten

Rasseportrait: Dosa Mastiff

Andere Namen Mee-Kyun Dosa, Korean Mastiff, koreanischer Mastiff, Dosa Gae
Herkunft Korea
Klassifikation Begleithund
Größe 23 – 30 Inch am Widerrist (circa 58 bis 76 cm)
Gewicht 65 – 85 kg
Körperbau Rechteckig, Bauch kaum aufgezogen, großer Kopf
Augen Kaum sichtbar, weit auseinanderstehend
Ohren Seitlich ansetzende Hängeohren
Fell & Farbe Kurzes, seidiges Fell in gold, braun, rot, dunkelbraun oder schwarz
Besonderheiten Stark ausgeprägte Falten, sehr viel lose Haut
Charakter Anhänglich, sanft, nicht besonders bewegungsfreudig
Pflege Falten sauber halten
Gesundheit Leichte Neigung zu Hüftdysplasien, Neigung zu Übergewicht
Zucht In Europa nicht aktiv

Äußere Merkmale des Dosa Mastiff – mehr Stier als Hund?

Der Mee-Kyun Dosa wird fast ausschließlich in Korea gezüchtet, daher gibt es keinen offiziellen Rassestandard von Zuchtverbänden im Westen. Die in Falten geworfene, dicke Haut und die hängende Wamme unterscheiden ihn deutlich vom Too-Kyun Dosa, der Kampfhund-Variante der koreanischen Mastiffs. Die faltigen Hausmastiffs können am Widerrist bis zu 76 cm messen (23 bis 30 Inch gelten als normal) und wiegen zwischen 65 und 85 Kilogramm. Mee-Kyun heißt übrigens so etwas wie Schöner Hund (Beauty Dog).

  • Der massige Kopf ist mit extrem loser Haut bedeckt, die sich in tiefe Falten wirft. Die Falten reichen nicht nur um die Wangen und die Augenbrauen, sondern reichen bis zur Stirn.
  • Auch am quadratischen Fang hängen die Lefzen weit über die Mundwinkel und das Kinn hinaus. Er ist recht kurz und endet in einem flachen, breiten Nasenschwamm.
  • Die dunklen und kleinen Augen sind durch die wulstigen Augenbrauenfalten kaum zu sehen. Sie stehen weit auseinander und verleihen den Hunden einen trägen und etwas besorgten Gesichtsausdruck.
  • Dicke Hängeohren setzen an den Seiten des Schädels an und hängen und hängen bis über den Kieferknochen.
  • Der starke und keilförmige Hals geht in einen fast rechteckigen Körper über. Der Rücken ist breit und gerade, tiefe Falten reichen vom Hals bis über die Schultern. Auch am Körper liegt die Haut sehr lose an. Die Bauchlinie ist absolut gerade und bildet eine kleine „“Mittelfalte““, die sich bei Rüden vom Brustbein bis zum Genitalbereich zieht.
  • Die Vorder- und Hinterläufe sind mit sehr starken Knochen ausgestattet. Vorn sind die Schultern und Oberarme gut gewinkelt, hinten stehen die Läufe gerade unter dem Körper. Große, gespreizte Pfoten mit harten Ballen stemmen das Gewicht. Auch an den Läufen bilden sich bei vielen Dosas lose Falten.
  • Die Rute ist sehr dick und sollte nicht gekürzt werden. An der Unterseite bildet sich keine Bürste.

Der „Beauty Dog“ mit glänzendem Fell

Das seidige Fell des Dosas ist sehr kurz und liegt glatt am Körper an. Ein schöner Glanz ist erkennbar, sodass alle Falten und Muskeln betont werden, was an ein Pferd oder einen Stier erinnert.

  • Gold
  • Hellbraun
  • Rot bis Mahagoni (selten)
  • Dunkelbraun
  • Schwarz (selten)
  • Korean Mastiffs sind immer einfarbig, nur der Fang zeichnet sich in schwarz oder blau ab (mastiff-typische Maske).
  • Kleine weiße Abzeichen an der Brust und an den Pfoten kommen vor.

Ähnliche Rassen im Vergleich

  • Der Korean Mastiff ist nicht mit dem Mastino Napoletano zu verwechseln, der hellere Augen und etwas weniger Falten im Gesicht hat.
  • Der Too-Kyun Dosa (koreanischer Kampf-Mastiff) trägt straffe Haut und ähnelt eher dem Staffordshire Bullterrier.
  • Beim Tosa Inu ist der lange, wammenfreie Hals gut erkennbar. Die Falten im Gesicht bilden sich nur minimal aus.
  • Auch der Bloodhound trägt sehr lose Haut und weit herabhängende Lefzen. Er ist insgesamt aber deutlich schmaler als der Dosa und seine hellen Augen liegen frei.

Die Geschichte des Dosa Mastiff: Haushund oder Nahrungsquelle?

Über die Herkunft und die ursprüngliche Nutzung der Dosas ist in Europa nur wenig bekannt. Ob die schweren Vierbeiner ursprünglich als Schlachttiere gezüchtet wurden, ist nicht eindeutig geklärt. Bis heute werden jedoch auch Dosa Hunde in koreanischen Dog Meat Farms gefunden. Die Ursprüge der Rasse lassen sich sicher bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen, als verschiedene europäische Molosser mit japanischen Tosa Inus gekreuzt wurden, um große asiatische Mastiffs zu bekommen. Der schlankere und dünnhäutigere Too-Kyun Dosa wurde für Hundekämpfe gezüchtet und ist deutlich beweglicher und aggressiver als der Mee-Kyun, der seit jeher ein reiner Haus- und Begleithund ist.

Mögliche Vorfahren

  • Tosa Inu
  • Bordeaux Dogge
  • English Mastiff
  • Bloodhound
  • Mastino Napoletano

Das Wesen: Weicher Typ mit noch weicherem Kern

Das Wesen des Korean Mastiffs ist in einigen Punkten nicht gerade typisch für doggenartige Hunde. Eines haben alle Molosser gemeinsam: Sie lassen es oft ruhig angehen. Da der Dosa Gae nie als Wach- oder Kampfhund eingesetzt wurde, zeigt er Fremden und anderen Hunden gegenüber keine grundlose Aggression. Obwohl sein Wesen also vergleichsweise unkompliziert ist, darfst Du die Erziehung schon aufgrund der Größe niemals vernachlässigen.

  • Sie unterschätzen häufig ihre Größe und ihr Gewicht. In unsicheren Situationen versuchen sie wie kleine Hunde, sich an ihren Halter zu lehnen oder ihm sogar auf den Schoß zu springen.
  • Der Hund sieht nicht nur aus wie ein Büffel, sondern er kann auch wie einer futtern. Dabei macht er keinen Halt vor Menschenessen. Pass auf, dass er Dir nicht Dein Mittagessen vom Teller mampft, wenn Du mal nicht hinsiehst.
  • Die Faltennase ist sehr anhänglich. Das typische Wachhund-Leben (allein auf die Wohnung oder den Hof aufpassen) liegt ihm gar nicht. In Notsituationen beschützt er seine Familie trotzdem tapfer.
  • Der Dosa Mastiff ist keine Sportskanone. Bei Hitze lässt er sich kaum zum Gassigehen bewegen.

Der Dosa als Familiendogge – geht das gut?

Die Vierbeiner genießen die Zuneigung von Menschen und lieben es zu schmusen. Sie lassen sich von Kindern einiges gefallen und stellen nur durch ihre enorme Größe und ihr Gewicht eine Gefahr dar. Da ausgiebiges Herumtoben dem Dosa ohnehin nicht liegt, kann er problemlos im Familienkreis mit Kindern leben. Auch mit kleineren Artgenossen und Katzen geht er vorsichtig um.

Die Erziehung – Auch Welpen brauchen Regeln

Korean Mastiff Welpen sind niedliche kleine Knautschbeutel, die viel Aufmerksamkeit und Pflege brauchen. Von Anfang an sollten die gleichen Regeln herrschen, die Du auch beim erwachsenen Hund durchsetzen willst: Lässt Du Deinen Welpen mit auf das Sofa oder darf er im Bett schlafen, dann bedenke, dass er bald genauso viel Platz braucht wie ein erwachsener Mensch. Wenn so ein Riese Dominanzverhalten zeigt und die Rangordnung in Frage stellt, hast Du auch ein riesiges Problem. Regeläßige Besuche in der Welpen- und Hundeschule sind deshalb unbedingt notwendig.

Artgerechte Haltung: Bewegung nicht vernachlässigen

  • Der Dosa Gae passt sich seinem Halter an, ob im Singlehaushalt oder im großen Familienkreis. In passenden Räumlichkeiten kann er auch als Bürohund um den Schreibtisch trotten.
  • In kleinen Stadtwohnungen können die Faltennasen sich kaum drehen. Du brauchst viel Platz in einer ebenerdigen Wohnung, idealerweise mit Garten.
  • Wie alle Rassen mit verkürzten Schnauzen sind die koreanischen Mastiffs hitzeanfällig und nicht sehr ausdauernd. Bei heißen Temperaturen solltest Du ihm Abkühlungsmöglichkeiten bieten und keinen Sport treiben.
  • Mit Suchspielen, Intelligenzspielen und Obedience Training kannst Du Deinen Dosa körperlich und geistig auf Trab bringen. Auch kurze sportliche Joggingrunden oder Apportierspiele sollten zum Alltag gehören. Mit Leckerlis kannst Du Deinen Faltenfreund zusätzlich motivieren.

Pflege und Gesundheit: Viele Falten führen zu vielen Problemen

Die Mastiffs aus Korea haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 7 bis 12 Jahren – diese große Spanne ist auf die vielen unkontrollierten Zuchtlinien in Asien zurückzuführen. Im Stammbaum reinrassiger Dosas finden sich häufig inzüchtige Verpaarungen und es ist schwierig, Zuchthunde zu finden, die völlig frei von gesundheitlichen Problemen sind. Fast alle rassetypischen Krankheiten sind auf die extreme Faltenbildung und das Gewicht der Hunde zurückzuführen.

Typische Krankheiten

  • Cherry Eyes (Nickhautdrüsenvorfall am Auge)
  • Entropium (eingeknicktes Lid)
  • Ektropium (herausklappendes Lid)
  • Hautprobleme (Entzündungen, Ausschlag)
  • Herzprobleme
  • Verdauungsprobleme oder Nährstoffmangel
  • Hüftdysplasie
  • Magendrehung

Ernährungsplan: Nur für Profis

Die gesunde Ernährung eines Dosas kann teuer werden: Erwachsene Hunde benötigen mindestens zwei Mal täglich etwa 10 bis 12 Tassen Futter. Sowohl die Menge als auch die Zusammensetzung sollten genau an die Größe und den Bewegungsumfang angepasst werden. Welpen der Rasse wachsen sehr schnell, deshalb benötigen sie spezielles Futter (empfohlen werden auch ganze ungekochte Eier mit Schale als Zugabe). Die Ernährung sollte immer mit einem Tierarzt abgesprochen werden, damit keine Mangelerscheinungen auftreten.

Dosa Mastiff Welpen kaufen: Eine echte Herausforderung

In Deutschland gibt es keine Züchter und kaum private Halter der Rasse. Wenn Du einen Mee-Kyun Dosa kaufen willst, musst Du deshalb einen Welpen aus dem Ausland importieren. Außerhalb von Korea ist der Dosa Gae eine absolute Seltenheit. Die Ausfuhr von gesunden koreanischen Welpen ist aus politischen Gründen schwierig. Fans der Rasse berichten außerdem, dass Züchter in Kanada und den USA nur kranke und träge Tiere aus Korea bekommen haben, die zu sehr schlechte Zuchtlinien führten, die schließlich eingestellt wurden. Die geringe Verfügbarkeit erhöht den Preis: Gerüchteweise wurden gesunde Welpen aus Korea schon für 140.000 Dollar nach Indien verkauft.

Red Dragon Kennel Dosas: Ja oder nein?

  • Eine sehr prominente und weltweit werbende Zuchtstelle sind die Red Dragon Kennels in Korea. Auf seiner Website wirbt der Züchter mit „easy shipping around the world“.
  • Es gibt einige Hinweise dafür, dass diese Zuchtstelle nicht unterstützt werden sollte: Dort werden sehr viele verschiedene Rassen gezüchtet. Auf Bildern im Internet sind außerdem oft Hunde in Zwingern zu sehen. Für die anhänglichen Vierbeiner ist das Zwingerleben absolut nicht artgerecht und führt zu Verhaltensstörungen.
  • Wahrscheinlich handelt es sich bei dieser Zuchtstelle um eine Massenzucht. Wenn Du darüber nachdenkst, dort einen Dosa zu kaufen, solltest Du Dich näher informieren und nach authentischen Erfahrungsberichten suchen.
  • Hier wirbt ein Züchter aus Indien für sich.

Der beste Weg, um Welpen zu finden

Am einfachsten findest Du liebevolle Halter und Züchter über soziale Plattformen. Mit Hashtags wie #koreanmastiff oder #dosamastiff kannst Du nach kontaktfreudigen Haltern suchen und diese direkt anschreiben. Vielleicht planen sie selbst gerade einen Wurf oder sie können Dir weitere Tipps zur Anschaffung geben.

Welpen aus dem Ausland importieren: Nicht ohne Genehmigung

Die Einführung von Welpen aus dem Ausland unterliegt strengen Regulierungen. Bevor Dein Vierbeiner bei Dir einziehen kann, muss er eine lange Flugreise hinter sich bringen. Da nur Hunde unter 30 cm als Handgepäck zugelassen werden, muss der Welpe ganz allein für viele Stunden im Frachtraum verbingen. Das bedeutet unglaublich viel Stress! Die Reise sollte deshalb gut vorbereitet werden:

Voraussetzungen für die Einfuhr von Welpen aus Nicht-EU Ländern

  • Welpen müssen geimpft sein.
  • Die Impfungen sind erst im Alter von 7 Monaten abgeschlossen. So lange muss Dein Vierbeiner also beim Züchter bleiben.
  • Um tierärztliche Untersuchungen und Impfungen musst Du Dich gegebenenfalls selbst kümmern. Plane also einen längeren Aufenthalt in dem Land ein, in dem Du Deinen Welpen abholen willst.
  • Fliegende Welpen müssen gechipt sein.

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