Der Affenpinscher – Der Minipinscher mit dem charakteristischen Haarkranz

Affenpinscher 01 Woher der Affenpischer seinen Namen hat, wird beim ersten Blick in sein rundes Gesicht deutlich: Die Hunderasse ist an ihrer affenartigen Gesichtsbehaarung leicht zu erkennen. In Deutschland ist die Hunderasse schon seit dem Mittelalter verbreitet, wobei heutzutage deutlich weniger Farbschläge vorkommen als beim ursprünglichen Affenpinscher. Möchtest Du Dir eines dieser temperamentvollen Fellbündel adoptieren, wirf einen Blick in unsere kurze Übersicht zur Hunderasse:
Besonderheiten
  • Verspielt und aktiv
  • Extrem anhänglich
  • Temperamentvoll
  • Mutig und selbstbewusst
  • Manchmal auch frech

Rasseportrait: Affenpinscher

Herkunft Deutschland
Klassifikation Begleithund
Größe 25 – 30 cm bei Hündinnen und Rüden
Gewicht 4 – 6 kg bei Hündinnen und Rüden
Körperbau Kompakt, stämmig, mit auffälliger Mähne am Kopf
Augen Rundlich und von einem Haarkranz umrahmt
Ohren Machen den Kopf optisch breiter und sorgen für die typische Herzform der Mähne
Fell & Farbe Das Fell ist rauh und bei allen Hunden schwarz mit schwarzer Unterwolle
Besonderheiten Trotz seiner langen Geschichte relativ selten
Charakter Aktiv, lebensfreudig, verspielt, eigenwillig
Pflege Fell regelmäßig trimmen und mit der Schere leicht in Form bringen
Gesundheit Sehr gesunde Hunderasse, Luftröhre ist empfindlich
Zucht In Deutschland weiter verbreitet als im Ausland

Merkmale des Affenpinschers

Affenpinscher sind auf den ersten Blick von anderen Kleinhunden zu unterscheiden: Ihr Kopf wirkt im Verhältnis zum Körper sehr voluminös und die Schnauze ist deutlich kürzer als bei anderen kleinen Pinschern. Die durchschnittliche Widerristhöhe beträgt 25 bis 30 cm und sie wiegen nur 4 bis 6 Kilogramm. Das Fell ist bei allen Hunden einfarbig schwarz, mittellang und rauh – Wellen oder Locken sind bei Zuchthunden nicht erwünscht.

Der Affenpinscher vom Kopf bis zur Rute

  • Der rundliche Kopf ist mit einer herzförmigen Mähne umgeben, sodass nur Nase, Mund und Augen erkennbar sind. Das Gesicht hat Ähnlichkeit mit den Gesichtszügen südamerikanischer Affenarten.
  • Von den runden Kugelaugen ausgehend wächst das Haar strahlenförmig nach außen. Die Iris sollte möglichst dunkel sein.
  • Die Ohren setzen weit oben an und verbreitern den Schädel optisch. An den Spitzen neigen sie sich nach vorn.
  • Hals und Körper sind relativ kräftig und kompakt. Der Rücken und die Lenden sind kurz und stramm.
  • Die Vorderläufe sind gerade und stämmig, die Hinterläufe sind gut angewinkelt und muskulös. Die Pfoten sind kurz und rundlich. Typisch für kleine Pinscher ist der leichtfüßige Trippelgang.
  • Die Rute ist säbelförmig und mittellang, bei Aufregung oder Freude wird sie über dem Rücken getragen.

Ähnliche Hunderassen im Überblick

  • Obwohl sich die Gesichtszüge von Japan Chin und Affenpinscher ähneln, teilen die Rassen keine gemeinsamen Vorfahren. Auch die Fellstruktur und -länge unterscheidet sich stark.
  • Der Pekingese hat eine ähnlich verkürzte Schnauze mit leichtem Vorbiss. Seine typische Färbung unterscheidet sich aber klar vom einheitlichen Schwarz beim Affenpinscher.
  • Belgische Zwerggriffons ähneln Affenpinschern in vielen Punkten. Bei ihnen ist der Schnurrbart ausgeprägter als bei ihren deutschen Artgenossen.
  • Der Bouvier des Flandres ist größer und kräftiger als der Affenpinscher und sein Fell ist wellig.

Die Geschichte des Affenpinschers: Der seltene Pinscher aus Deutschland

Bereits im 17. Jahrhundert wurden Affenpinscher in Deutschland als sogenannte Rattler gehalten. Sie hielten Ungeziefer aus Ställen und Küchen fern und kamen in allen Fell- und Farbschlägen vor. Nach der Einführung einheitlicher Rassestandards zum Ende des 19. Jahrhunderts gehörten sie zunächst zu den Zwergpinschern. Seit 1925 werden Affenpinscher und Zwergpinscher als eigenständige Rassen geführt. Beide Rassen gelten heute nur in einem Farbschlag als reinrassig.

Mögliche Ursprünge der deutschen Pinscher-Rassen

Pinscher begleiten seit Jahrhunderten Kutscher und Händler in ganz Europa. In Deutschland bewachten die kleinen Rattenfänger Kutschen und Pferde während der Abwesenheit des Kutschers und schliefen auch nachts als Wachhunde in den Ställen. Auf Holzschnitten Albrecht Dürers aus dem 15. Jahrhundert werden bereits Affenpinscher in ihrer heutigen Form abgebildet.

Das Wesen des Affenpinschers: Eine Rasse mit vielen Facetten

Affenpinscher sind anpassungsfähig und eigenwillig – ob Dein Welpe sich zum aufmerksamen Wächter des Hauses oder zum schmusebedürftigen Schoßhund entwickelt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Neben der Erziehung und seinen Erfahrungen während der ersten Lebenswochen bringt jeder Hund auch ein angeborenes Temperament mit. In jedem Wurf gibt es Draufgänger und schüchterne Exemplare. Allen Affenpinschern gemein ist ihre bemerkenswerte Anhänglichkeit. Die meisten Hunde suchen sich eine Hauptbezugsperson im Haus und richten sich voll und ganz nach diesem Menschen.

Ein Hund mit großer Bandbreite

  • Manche Affenpinscher sind aufgedreht, andere sind sehr ruhig.
  • Manche kommen gut mit anderen Tieren aus, andere neigen dazu, fremde Tiere durch Kleffen fernzuhalten.
  • Sie sind verspielt und lieben ihre Spielkameraden und Spielzeuge innig.
  • Die meisten Affenpinscher sind sehr selbstbewusst und mutig. Trotzdem suchen sie in Stresssituationen die Nähe ihres Herrchens.

Ein Hund mit überraschender Ausdauer – für wen ist der Affenpinscher der richtige Begleiter?

Für ihre Körpergröße haben Affenpinscher viel Energie. Sie fordern häufig längere Runden durch den Park ein oder versuchen ihre Halter zu kleinen Kämpfen und Spielrunden herauszufordern. Obwohl sie gern schmusen und die Nähe ihrer Bezugspersonen suchen, brauchen sie viel Beschäftigung. Reines Gassigehen wird ihnen auf Dauer zu langweilig und sie suchen sich eigenständig Dinge zum Bewachen oder zum Kauen. Als Singlehalter kannst Du den Bedürfnissen Deines Hundes also kaum nachkommen. Am wohlsten fühlen sich Affenpinscher in Haushalten, in denen immer etwas los ist und sie nicht allein bleiben müssen.

Erziehung und Haltung beim Affenpinscher: So wird Dein Welpe zum verträglichen Begleithund

Als Begleit- und Therapiehunde sind Affenpinscher hervorragend geeignet, sofern sie als Welpen eine entsprechende Sozialisierung genießen. In den ersten Lebenswochen sollten die Hunde sich an die Lebensumstände im Haus gewöhnen und alltägliche Situationen kennenlernen. Ein gut erzogener Affenpinscher kann Dich im Alltag fast überall hin begleiten. Bedenke unterwegs, dass die Tiere sich leicht überschätzen. Gönn Deinem Hund in der Stadt, am Strand oder im Park öfter mal eine Pause im Schatten und biete ihm zusätzliche Snacks und frisches Wasser an.

Wie viel Bewegung braucht ein Affenpinscher?

Zwerg- und Affenpinscher sind sehr aktiv, kommen wegen ihrer Körpergröße und ihrer im Vergleich zu kleineren Hirtenhunden eher feinen Statur aber schnell an ihre Grenzen. Ihre Unterwolle schützt sie vor Kälte und auch vor Hitze, sodass sie bei jedem Wetter gern draußen toben. Vier bis fünf Rundgänge zu je 10 bis 15 Minuten stellen das Minimum an täglicher Bewegung für gesunde Hunde dar. Zusätzlich solltest Du an so vielen Tagen wie möglich kurze Spielstunden mit Deinem Hund einlegen, um ihn bei Laune zu halten.

Sinnvolle Beschäftigungen und Lektionen für kleine Affenpinscher

  • Agility und Obedience Training in der Hundeschule
  • Knüpfen sozialer Kontakte im Park oder in der Welpenschule
  • Besuche bei menschlichen und tierischen Freunden
  • Spielen mit Kindern
  • Intelligenz- und Kauspielzeuge im Haus
  • Fang- und Apportierspiele (Jagdtrieb vorhanden)

Ernährung und Pflege beim Affenpinscher – Richtige Pflege für rauhes Fell

Das Fell der Affenpinscher ist ihr Markenzeichen. Damit es gepflegt erscheint und den Hund nicht einschränkt, sollte es regelmäßig gekämmt und geschnitten werden. Um die natürliche Temperaturregulierung durch Fell und Haut nicht zu stören, darf das Fell nicht geschoren, sondern nur getrimmt werden. Gewöhnst Du Deinen Hund früh genug an Bürste und Schere, kannst Du das Trimmen auch selbst übernehmen und Dir regelmäßige Gänge zum Hundefriseur sparen.

Kurze Anleitung zum Trimmen beim Affenpinscher

  • Das Haar am Kopf steht strubbelig ab und muss nur gekürzt werden, wenn die Sicht des Hundes eingeschränkt wird. Mit einem feinen Kamm kannst Du abgestorbene Haare aus der Mähne entfernen.
  • Die Haare an den Ohren kannst Du grob mit einer Schere anpassen und kürzen.
  • Die Haare an der Unterseite der Pfoten solltest Du ebenfalls nach Möglichkeit kürzen.
  • Die Haare an den Vorder- und Hinterbeinen können ruhig etwas länger abstehen als am restlichen Körper.
  • Lange Haare an der Unterseite der Rute werden bei Showhunden möglichst ordentlich gekürzt.
  • Die Haare am Körper kannst Du per Hand oder mit einem Kamm trimmen. Dabei werden abgestorbene Haare sanft aus der Unterwolle gezogen.

Anfälligkeiten und häufige Erkrankungen beim Affenpinscher

  • Affenpinscher erreichen ein relativ hohes Alter von durchschnittlich 12 bis 14 Jahren.
  • Durch die sorgsame Zucht sind die Tiere nahezu frei von Erbkrankheiten.
  • Wie bei allen reinrassigen Hunden leiden einige Zuchtlinien unter Hüftdysplasien und Patellaluxationen.
  • Häufiger als bei anderen Rassen treten Luftröhrenprobleme auf. Verzichte deshalb auf ein Halsband und führe Deinen Affenpinscher besser an einem Geschirr.
  • Hunde vom Schwarzmarkt weisen häufig Augen- und Zahnprobleme auf. Ist die Schnauze zu stark verkürzt, können sie außerdem nicht richtig atmen oder kauen.

Affenpinscher vom Züchter kaufen: So findest Du einen Welpen mit Charakter, der zu Dir passt

Vor dem Kauf eines Affenpinscher-Welpens solltest Du den Züchter Deiner Wahl nach Möglichkeit mehrmals besuchen und Dich mit allen Hunden aus dem Wurf vertraut machen. Wenn Du freie Wahl unter den Welpen hast, nutze diese Option unbedingt aus und nimm Dir Zeit, die Winzlinge kennenzulernen. Währenddessen kannst Du vom Züchter alles über die Zuchtbedingungen erfahren, was Du wissen musst. Wirken die Hunde lethargisch, ist kein Muttertier zu sehen oder hält der Züchter auffällig viele Hunde, kontaktiere den Tierschutzbund und siehe unbedingt von Mitleidskäufen ab.

So erkennst Du seriöse Züchter

  • Affenpinscher sind relativ selten, Preise ab 1200 Euro sind also durchaus üblich. Wird ein Hund deutlich günstiger angeboten, solltest Du Acht geben und Dich nach dem Grund für den vergünstigten Preis erkundigen.
  • Gewissenhafte Züchter führen lückenlose und weit zurückreichende Ahnentafeln für ihre Hunde und kennen sich genau mit der Hundezucht und der dahinterliegenden Genetik aus.
  • Die Welpen sollten im Haus aufwachsen und bereits an das Zusammenleben mit Menschen gewöhnt sein.
  • Im Stammbaum wird jeder erblich bedingte Krankheitsfall vermerkt und die Todesursachen der Vorfahren sind weitgehend bekannt.
  • Alle Welpen wurden tierärztlich untersucht und haben erste wichtige Impfungen erhalten, bevor sie abgegeben werden.

Wie aussagekräftig sind Zertifikate für Züchter?

Organisationen wie der Verein für das Deutsche Hundewesen (VDH) und der kynologische Dachverband Fédération Cynologique Internationale (FCI) stellen strenge Bedingungen für Züchter in Europa. Züchter mit Zertifikaten dieser Organisationen gelten als zuverlässig und tierfreundlich. Die Zuchtordnungen der Organisationen stellen jedoch nur Mindeststandards fest und sind teilweise umstritten: Inzestuöse Verpaarungen sind beispielsweise ab einem gewissen Verwandtschaftsgrad erlaubt, was einige Züchter entschieden ablehnen.

Züchter von Affenpinschern mit Zertifizierung in Deutschland

Der einnehmende Begleithund mit unverwechselbarem Charakter: Unser Fazit zum Affenpinscher

  • Die Hunde sind aufgeschlossen, neugierig und lernfähig. Diese Tugenden solltest Du nutzen und Deinen Affenpinscher nicht zum reinen Schoßhund oder Kläffer erziehen.
  • Da die Hunde gern versuchen Kleintieren hinterherzujagen, solltest Du beim Spielen im Freien eine Schleppleine nutzen. Mit einem Geschirr schonst Du die empfindliche Luftröhre Deines Hundes.
  • Affenpinscher sind lebensfreudig und lieben es, sich beim Spielen auszupowern. Versuche Deinem Affenpinscher etwas mehr zu bieten als reine Gassi-Runden und Schmusereien auf dem Sofa.
  • Die Hunde bleiben nicht gern allein und fixieren sich häufig auf einen Menschen. Ist der nicht zu Hause, kann es auch mal Geheule geben.

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