Japan-Spitz – Eine junge Rasse erobert die Welt

Japan-Spitz 04 In jeder Ecke der Welt züchten Hundefans ihre eigenen weißen Spitze: Auf der Straße ist der Japan-Spitz kaum von anderen weißen Spitzrassen wie dem American Eskimo Dog oder dem deutschen Mittelspitz zu unterscheiden. Trotzdem gibt es kleine aber feine Merkmale und Eigenschaften, die den schlanken Japan-Spitz zu etwas Besonderem machen. Wir vergleichen verschiedene Spitze, um Dir die Kaufentscheidung zu erleichtern.
Besonderheiten
  • Stammt vom Großspitz ab
  • Macht keinen Lärm
  • Farbe immer weiß
  • Fröhlich und aufgeweckt
  • Weltweit beliebte Rasse

Rasseportrait: Japan-Spitz

Herkunft Japan
Andere Namen Nihon Supittsu, Japanese Spitz
Klassifikation Begleithund
Größe Widerristhöhe 30 – 38 cm
Gewicht Nicht festgelegt, meist 5 – 6 kg
Körperbau Breite Brust, Körper etwas länger als hoch
Augen Mandelförmig, dunkel und leicht schräg
Ohren Spitze Stehohren
Fell & Farbe Immer schneeweiß mit schwarzer Nase, schwarzen Lefzen und schwarzen Lidern
Besonderheiten Bellt wenig, kein Jagdtrieb
Charakter Aktiv, intelligent, anhänglich, guter Wachinstinkt
Pflege Fell bürsten aber nicht frisieren
Gesundheit Erbkrankheiten treten kaum auf
Zucht Stabile Community in Europa

Äußere Merkmale des Japan-Spitzes – Flauschig, süß und trotzdem robust

Deutsche Spitze gibt es in allen Farben und Größen. Im Ausland wurden früher weiße Spitze bevorzugt, wodurch sich mehrere eigenständige weiße Rassen bildeten, die eng miteinander verwandt sind und sich deshalb kaum voneinander unterscheiden. Tatsächlich ist es nicht ganz einfach, den Japan-Spitz unter seinen internationalen Verwandten zu erkennen.

Der Japan-Spitz ist im Vergleich zu anderen Spitzen eher länglich gebaut: Das Verhältnis zwischen Widerristhöhe und Körperlänge beträgt etwa 10:11, andere Spitze sind eher quadratisch.

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  • Kleinspitz und Zwergspitz (Pomeranians) sind mit einer Widerristhöhe unter 28 cm deutlich kleiner als ihre japanischen Verwandten.
  • Vom weißen Mittelspitz ist der Japan-Spitz nur durch seinen schlankeren Körperbau zu unterscheiden. Beide erreichen eine Höhe von 30 bis 38 cm. Nachkommen reinrassiger Japan-Spitze sind immer weiß, Mittelspitze kommen in allen Farben vor.
  • Der weiße Großspitz ist mit einer Widerristhöhe zwischen 42 und 50 cm deutlich größer als der Nihon Supittsu und kommt auch in schwarz und in braun vor.
  • Der sibirische Samojedenhund wird ebenfalls nur in weiß gezüchtet, er ist jedoch deutlich größer und kräftiger als deutsche und japanische Spitze.
  • Der Volpino Italiano ähnelt dem Japan-Spitz sehr, er ist aber etwas kleiner und zierlicher gebaut, außerdem wirkt die Rute länger.
  • American Eskimo Dogs sind äußerlich praktisch nicht von Japan-Spitzen zu unterscheiden. Während die Japaner nur in einer Größenordnung gezüchtet werden, gibt es die Americans als Toy, Miniature und Standard (bis 48 cm Widerristhöhe).

Der Rassestandard

  • Der Kopf ist hinten am breitesten und geht in eine mäßig gewölbte Stirn über. Zwischen den Augen ist der Stopp gut ausgeprägt, er bildet aber keine Falte wie bei Hunden mit Apfelkopf.
  • Der Fang spitzt sich vorn zu und endet in einer abgerundeten Spitze mit rundem, schwarzem Nasenschwamm. Die Lefzen sollten ebenfalls schwarz gefärbt sein und straff anliegen.
  • Ein gerades Scherengebiss und weiße, gesunde Zähne gehören zum Rassestandard.
  • Auch die Lidränder um die dunkel gefärbten Augen sind schwarz pigmentiert, sodass der freundliche Gesichtsausdruck sich im weißen Fell gut abzeichnet. Die Mandelaugen sind leicht schräg eingesetzt.
  • Die eng zusammenstehenden Ohren setzen weit oben am Schädel an und spitzen sich dreieckig zu. Sie sind kürzer behaart als der restliche Hinterkopf und werden nach vorn gerichtet getragen.
  • Hals und Rücken sind mäßig lang und muskulös. Die Lenden und die Brust sind breit gebaut, was durch das abstehende Fell kaum erkennbar ist. Der Bauch ist gut aufgezogen und die Hunde sind sehr flink.
  • Die Schultern sind schräg gestellt und die Ellenbogen liegen dicht am Körper an. Hinten sind die Läufe sehr gut bemuskelt und am Sprunggelenk leicht gewinkelt. An den vier Katzenpfoten sollten vorzugsweise schwarze Krallen wachsen.
  • Die hoch angesetzte Rute sollte nicht zu lang sein und in einem Bogen auf dem Rücken liegen. Sie ist gut befedert und formt die spitztypische Silhouette der Rasse, da sie kaum vom abstehenden Rückenfell zu unterscheiden ist. Eine Ringelrute ist nicht erwünscht.

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In Watte gehüllt: Eigenschaften von Spitzfell

Alle Spitzrassen tragen Stockhaar aus zwei dicht wachsenden Schichten: Die wattige Unterwolle wächst so dicht, dass das härtere und gerade Deckhaar in alle Richtungen absteht. Beim Japan-Spitz ist das Haar durch und durch weiß, ohne Anflüge von gelb, cremefarben oder grau. Rassetypisch sind auch folgende Schönheitsmerkmale, die bei reinrassigen Nihon Supittsu nicht fehlen dürfen:

  • Kurzes Haar unterhalb der Sprunggelenke, an den Vorderseiten der Läufe, im Gesicht und an den Ohren
  • Natürlich gewachsene, schöne Krause um Hals, Schultern und Nacken (bei Rüden und bei Hündinnen)
  • Hosen an den Rückseiten der Läufe
  • Eine üppig behaarte Rute

Die Geschichte der modernen Rasse

Der Nihon Suppitsu (frei übersetzt „Japan-Bürste“) wurde erst in den 1920ern in Japan entwickelt, konnte in den letzten 100 Jahren aber die ganze Welt erobern. Die Rasse entstand aus verschiedenen weißen Spitzen aus Europa und vom amerikanischen Kontinent: Wenige aus China importierte Deutsche Großspitze, die 1921 zum ersten Mal in Tokyo ausgestellt wurden, gelten als Stammväter der heutigen Japan-Spitze. Weitere weiße Spitze wurden importiert, unter anderem aus Kanada und den USA, wo die weiße Fellfarbe ebenfalls bevorzugt wurde.

Ein Mix aus Weiß und Weiß: Eingekreuzte Rassen

  • Weiße Canadian Eskimo Dogs
  • American Eskimo Dogs
  • Möglicherweise auch Samoyeden und Pomeranians

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Der Japan-Spitz, der um die Welt reiste

  • Ursprünglich stammen alle eingekreuzten Spitzrassen von Deutschen Spitzen ab, die wiederum von germanischen Torfhunden abstammen.
  • Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Nihon Suppitsu in Japan als eigenständige Rasse anerkannt.
  • Kurz darauf wurden erste Zuchthunde nach Schweden und in die Niederlande exportiert.
  • Seit 1977 erkennen auch europäische Zuchtclubs die Rasse an. Sie sind besonders beliebt in England, Frankreich, Deutschland und Indien.

Das Wesen des japanischen Spitzes – Ein Haushund unter Hofhunden

Spitzen wird nachgesagt, dass sie sehr territorial sind und viel bellen. Beim Japan-Spitz wird Wert auf ein wohnungsfreundliches Wesen gelegt, die Zuchthunde sollten also nicht zum Bellen neigen. Wenn es etwas Ungewöhnliches zu melden gibt, wird Dein freundlicher Begleiter je nach Erziehung mehr oder weniger Alarm geben, zum Kläffer entwickelt er sich aber nur, wenn er dauerhaft unterfordert wird oder wenn er nicht richtig sozialisiert wurde.

Typische Charakterzüge

  • Lebensfroh und freundlich: Sie verbreiten immer gute Laune und lassen sich stets motivieren.
  • Verträglich mit anderen Hunden (Menschen mögen sie aber lieber).
  • Sehr familienbezogen, bei Fremden fühlen sie sich nicht wohl.
  • Hohe Reizschwelle, Japan-Spitze flüchten lieber statt zu kämpfen.
  • Sie zeigen keinen Jagdtrieb, trotzdem sind sie sehr verspielt.
  • Die cleveren Köpfchen finden schnell heraus, wie sie ihr Herrchen zum Lachen bringen und verhalten sich folgsam und loyal.

Welcher Spitz passt zu Dir? Charaktereigenschaften von weißen Spitzen im Vergleich

  • Der Japan-Spitz lärmt weniger als der Mittelspitz, der immer noch mehr Wach- als Begleithund ist.
  • Kleinspitze und Pomeranians sind nicht so sportlich wie der Japan-Spitz und kommen mit weniger Bewegung aus. Körperlich eingeschränkte Halter kommen mit kleineren Spitzen besser zurecht, zu sportlichen Haltern und aktiven Familien passt die Japan-Variante besser.
  • American und Canadian Eskimo Dogs haben noch einen natürlichen Jagdtrieb und sind etwas eigensinniger als die Japaner.

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Aufzucht und Haltung: Auch Begleithunde brauchen Erziehung

Der Japan-Spitz gilt als loyal und folgsam. Die enge Bindung zum Halter steht für die Hunde an erster Stelle, was die Erziehung auch für Anfänger leicht macht. Vor der Anschaffung solltest Du allerdings bedenken, dass ein so menschenorientierter Hund nicht sich selbst überlassen werden darf. Halter, die täglich 6 bis 8 Stunden aus dem Haus sind, machen den sensiblen Tieren das Leben schwer. Auch ein Zweithund kann die menschliche Gesellschaft für die japanischen Fellbürsten nicht ersetzen. Arbeitstätige Singlehalter, die ihre Vierbeiner nicht mitnehmen können, sollten deshalb eine feste Bezugsperson suchen, die tagsüber auf ihren Fellkumpel aufpasst.

Wenig Jagdtrieb, großer Spieltrieb

  • Die sportlichen Hunde brauchen viel Bewegung und möchten auch geistig gefordert werden.
  • Auf euren täglichen Gassirunden kannst Du mit kurzen Spieleinheiten für Abwechslung sorgen.
  • Sie neigen nicht zum Weglaufen, manche Japan-Spitze sind aber schreckhaft und eher scheu. Im Park laufen sie ihren menschlichen und vierbeinigen Kumpels freudig entgegen, was ohne Leine zu unerwünschten Situationen oder Unfällen führen könnte.
  • Auch im Haus möchte der Japan-Spitz beschäftigt werden und fordert Aufmerksamkeit ein, wenn er sich langweilt. Mit Kauspielzeugen, Intelligenzspielen und Suchspielen kannst Du im Haus für Abwechslung sorgen.
  • Der gesellige Spitz verträgt sich bestens mit Kindern, Artgenossen und anderen Haustieren. Als ehemaliger Wachhund beobachtet er gern das Geschehen im Haus und im Garten oder er begleitet die Kinder beim Spielen.

Pflege und Gesundheit beim Japan-Spitz: Robust wie alle Spitzrassen

Es gibt kaum rassetypische Krankheiten, die den Japan-Spitz plagen. Auch das Fell ist überraschend pflegeleicht und kommt mit gelegentlichem Bürsten aus. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 12 bis 14 Jahren, mit guter Pflege können sie aber noch älter werden. Das bedeutet:

  • Achte auf einen vollständigen Impfschutz und besuche mindestens einmal jährlich einen Tierarzt (Impfauffrischung, Wurmkur, allgemeine Untersuchung).
  • Werden die Krallen zu lang, müssen sie mit einem Nagelkneifer gekürzt werden. Durch häufiges Laufen auf Asphalt nutzen die Krallen sich selbstständig ab.
  • Zahnpflege ist für kleine und mittelgroße Hunderassen besonders wichtig. Bildet sich Zahnstein, solltest Du den Abrieb durch Kauspielzeug und Zähneputzen unterstützen.
  • Ablagerungen an den Ohren und Augen kannst Du mit feuchten Wattestäbchen oder Wattepads entfernen.
  • Tägliche Sporteinheiten verbessern die Kondition und stärken das Immunsystem. Gleichzeitig solltest Du Deinen Hund nicht mit zu viel Action überfordern.

Diese Erbkrankheiten können vorkommen

  • Patellaluxation (Probleme mit dem Kniegelenk)
  • Zahnprobleme und Zahnverlust im Alter
  • Herz- und Kreislaufprobleme
  • Die Probleme sind eher typisch für die Größe als für die Rasse. Das Risiko lässt sich durch Gentests minimieren aber nie ausschließen.

Japan-Spitz Züchter in Deutschland, Österreich und der Schweiz finden: Kontakte finden ist kein Problem

Um einen reinrassigen Japan-Spitz vom Züchter zu adoptieren, musst Du nicht bis ins Land der aufgehenden Sonne reisen. Auch hierzulande gibt es eine stabile Züchtercommunity, die sich über die europäischen Grenzen hinaus vernetzt. Weil die Rasse immer beliebter wird, geraten die Hunde leider auch ins Visier von Kriminellen, die Welpen klauen oder unkontrolliert in Massen vermehren. Für Welpen von seriösen Züchtern zahlen Halter zwischen 1000 und 2000 Euro, während Welpen aus dem illegalen Welpenhandel schon für wenige 100 Euro zu haben sind. Aber nicht nur „“Billigpreise““ für Welpen sind als Warnzeichen zu werten:

Auf diese Punkte solltest Du beim Züchter achten

  • Keine „Kofferraumübergabe“, Du solltest den Welpen in seinem Zuhause abholen.
  • Hündinnen sollten im Intervall von 2 Jahren oder mehr werfen (nicht jährlich, erst recht nicht mehrmals jährlich).
  • Für Welpen sollte ein Stammbaum vorliegen, um Inzucht ausschließen zu können.
  • Reinrassige Japan-Spitze sind immer weiß. Sind farbige oder gefleckte Welpen in einem Wurf dabei, handelt es sich um Mix Welpen.

Anlaufstellen

Fazit: Der Spitz für Anfänger und Familien

  • Die Vierbeiner sind pflegeleicht, robust und leicht erziehbar. Für Anfänger in der Hundeerziehung sind sie bestens geeignet – auch Hundemuffel müssen die fröhlichen Fellnasen einfach lieben.
  • Sie sind leiser und harmonieliebender als weiße Spitze aus Europa, Kanada oder Amerika.
  • Ohne ihre Bezugspersonen fühlen sich die sensiblen Fellnasen nicht komplett. Sie sollten höchstens stundenweise allein gelassen werden und möchten überall dabei sein.

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